Letzte Instanz „Das weisse Lied“ / VÖ 14.12.2007

 

 

Der eine oder andere wird verwundert sein. Schon wieder eine neue Platte von der Letzten Instanz? In der Tat, denn bereits zum Jahresbeginn kam mit „Wir sind Gold“ ein neues Studioalbum auf den Markt. Im Falle von „Das weisse Lied“ sind die Vorzeichen allerdings andere, denn die Band hat ihren Überfluss an kreativer Energie darin umgemünzt sich zum 10-jährigen Bandjubiläum den Traum einer Akustikplatte zu erfüllen.

 

Dabei hat man es zum Großteil mit Neuinterpretationen bekannter Songs zu tun, doch völlig ohne neues Material kommt man hier natürlich nicht aus. So gibt es etwa die stimmungsvollen Instrumentalnummern „Eros“ und „Mutter“ als Zugabe, ebenso das Titelstück „Das weisse Lied“, das mit einem lyrischen und metaphorischen Songtext ausgestattet ist. Interessant ist an diesem Album die Art und Weise in der sich auch die Stimmung des jeweiligen Songs verändert, wenn der musikalische Rahmen ein anderer ist. So hat man etwa aus dem metallischen Live-Kracher „Ohne Dich“ eine behutsame Ballade gezaubert, während etwa die jazzige Version von „Kalter Glanz“ oder das umarrangierte „Jeden Morgen“ jeweils einen kleinen Höhepunkt darstellt. Etwas Pech hatte man bei der Auswahl des Coverstückes „Helden“ – dem einzigen David Bowie Song, von dem auch eine deutsche Version existiert. Genauer genommen mittlerweile sogar 2, denn vor wenigen Monaten fand sich dieses Stück schon einmal auf dem aktuellen Dreher der Finnen Apocalyptica (gesungen von Till Lindemann), gegen die man im direkten Vergleich leider den Kürzeren zieht. Generell könnte diese Akustikplatte bei einigen Fans im Vergleich mit seinem Jahrgangskollegen „Wir sind Gold“ den kürzeren ziehen, was nicht an der Qualität der Musik sondern einfach an der Zugänglichkeit der Musik fest zu machen ist. Denn beim vorliegenden Werk handelt es sich zwar großteilig um bekannte Ware, aber in sehr gehobenem, anspruchsvollen und selbst für eine genre-sprengende Band wie die Instanz sehr herausforderndem Gewand.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 10.12.2007