La-Ventura “A new Beginning“ / VÖ 12.06. 2009

 

 

Holland ist bekanntermaßen kein schlechtes Pflaster für Gothic Metal. Zu den Vorreiterbands dieses Genres aus dem Land der Tulpen zählen die mittlerweile verblichenen Orphanage. Deren Drummer Erwin Polderman hat nun mit La-Ventura ein neues Eisen im Feuer. „A new Beginning“ heißt das Debüt des Fünfers, dass in Eigenregie bereits 2007 veröffentlicht wurde und kürzlich über Renaissance Records einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die Frage, ob die breitere Öffentlichkeit nun gerade auf eine weitere Düsterkapelle mit weiblichem Gesang gewartet hat, lässt sich im vorliegenden Fall vorsichtig mit „ja“ beantworten. Die Band vermittelt trotz ihres positiven Bandnamens (Ventura bedeutet Glück) eine überwiegend sehr melancholische Stimmung. Dazu passt die ruhige Stimme von Frontfrau Carla Douw exzellent. Auch das Talent für schöne und eingängige Refrains stellt man unter Beweis („Deadline“, „Memoria“ oder „Only Love will find it´s Way“). Abgerundet wird der stimmige Gesamteindruck durch die Texte, die sich durchweg mit Beziehungsproblemen oder den Zweifeln an der menschlichen Existenz an sich beschäftigen.

 

Alte Orphanage-Fans werden wahrscheinlich neben den Death-Grunts und orchestralen Elementen ein wenig mehr Härte vermissen. Dabei geht es vor allem in der zweiten Hälfte auch auf „A new Beginning“ durchaus hart groovend zu. Allerdings lassen die bis auf die Ballade „Remind You“ alle im Midtempo-Bereich angesiedelten Songs etwas die Abwechslung vermissen. Da helfen auch die sporadisch eingestreuten elektonischen Elemente nicht viel. Für ein Debüt geht die Scheibe voll in Ordnung, und man darf gespannt sein, was man von den Niederländern noch erwarten kann.

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 02.09.2009