Last Carez „First Caress“ / VÖ 2008

 

 

Hui, da macht es eine Truppe den Schreibern dieser Welt aber einfach. Wer seinen Stil selbst als „Frauen Metal“ bezeichnet, der gibt damit gleich einen ganzen Korb an Steilvorlagen für Kalauer und Wortspiele jeder Art. Dabei ist es nicht mal nötig einen solchen Aufhänger für dieses Demo herbeizuziehen, da das Scheibchen auch so seine Stärken hat.

 

Ebenso wie seine Schöpfer, deren bisweilen epischer Hardrock doch den einen oder anderen viel versprechenden Ansatz parat hält. Dabei gefällt mir persönlich vor allem die erste, rockigere Hälfte dieses Demos, da „Down to Fall“, mein persönlicher Favorit „Vicious Circle“ (Rock N Roll!) und der Opener „I want Life“ am schnellsten ins Ohr gehen und den höchsten Wiedererkennungswert haben. Wer sich die Mühe macht einen Blick in das (für ein Demo äußerst gelungene und umfangreiche) Booklet zu werfen, dem dürfte bei genauerer Betrachtung nicht entgehen, dass das – für ihn eher untypische - Solo auf besagtem Stück von einem gewissen Jens Ludwig stammt, der seit Jahren mit einer bekannten Fuldaer Metal-Kapelle namens Edguy zusehends größere Hallen füllt. Der zweite, ruhigere Teil von „First Caress“ wird dann denkbar unglücklich mit „Freak“ eingeleitet, das – so ehrlich wollen wir sein – leider ein ziemlicher Rohrkrepierer ist. Da dieses Album mit gleich zwei Balladen hintereinander endet, kann man schon verstehen woher eingangs erwähnter Begriff „Frauen Metal“ rührt. Denn es ist nicht nur ein offenes Geheimnis, dass eine gewisse Portion Herzschmerz für die Aufmerksamkeit des weiblichen Geschlechts zuträglich ist, sondern auch dass unsere besseren Hälften vor allem dann gefallen an einer Truppe finden, wenn man die Songs nach allen Regeln der Kunst mitsingen kann. Last Carez stellen beides sicher und könnten damit auch auf längere Sicht weiter an Bekanntheit zulegen. Der Ansatz ist jedenfalls kein schlechter.

 

Anchecken könnt ihr die Band hier: www.myspace.com/lastcarez 

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 29.07.2008