Last-Rites "Hate" "Carpe Diem" /VÖ 30.01.06

Alle aufgepasst: Ich habe die Neuentdeckung des Jahres gemacht, das Nonplusultra für den Thrash-Metal Fan. Das Feuer wurde neu erfunden und wir bringen es nun zu euch! Ihr bekommt es nun hier und jetzt und nur von uns. Ok, ich übertreibe schamlos aber irgendwie muss man ja auf sich aufmerksam machen. Nun, die Death / Thrash Metaler von Last Rites aus Italien haben solche Sprüche sicherlich nicht nötig, denn sie wollen euch mit der Zeremonie ihres Sounds beeindrucken und nicht mit hohlen Phrasen. Diese italienische Formation gibt es übrigens schon seit 1997 und nach einer turbulenten Anfangszeit, in der immer mal wieder die Besetzung wechselte, sind die italienischen Boten des Death / Thrash Metal nun bereit und senden uns ihr Werk "Hate"

Mit "Hate" ist den Italo Thrashern eine tolle, kurze Vorstellung ihres Könnens gelungen. Die Jungs lassen ihren Sound für sich sprechen und dieser Mix aus Death, Thrash und Melodien ist ihnen im Großen und Ganzen auch gut gelungen. Die Mischung ergibt im Fall von Last-Rites einen sehr dunklen Sound, aus dem sich jedoch ab und zu auch einmal ein heller Schein hervorhebt. Die Stimme des Sängers kommt dem Hörer dabei wie eine drohende, unheilvolle Prophezeiung vor. Diese Stimme wird von einem durchaus melodiösen Sound begleitet, wobei dieser dann mit der Zeit in dynamischen Thrash-Gesang übergeht. Der ganze Sound wird dabei von einer dunklen Klangfarbe abgerundet. Ok, diese düstere Stimmung ist sicherlich nichts Neues, doch die Band zelebriert auf diesem Album ihren Sound und dies wirklich sehr gekonnt. Dies müssen die Italiener angesichts solcher Vorbilder auch tun, denn sie haben sich niemand geringeres als Death, Sepultura und einige andere Legenden der Szene als Vorbilder genommen. Wer sich zu solchen Vorbildern bekennt, von dem wird auch erwartet, dass er mehr als nur eine gewöhnliche 08/15 Darbietung erbringt. Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung. Auf Liedern wie "Equlibrium" zeigen sich die Italos sehr couragiert und spielen mit bedrückend atmosphärischen Klängen; einmal hart, dann wieder fein, nur um danach gleich wieder voll drauf zu schlagen. Sie sind dabei sicherlich nie so feinfühlig wie andere Bands, doch es passt alles zu ihrem rohen Sound. Sie bedienen sich bei ihrer Musik zwar aus bekanntem Material, fügen der Mixtur dann aber auch immer ihre eigene Note bei, ohne zu einer Kopie irgendeiner anderen Band zu werden.

Das komplette kleine Werk von 5 Stücken kann dem Hörer durchaus Spaß machen. Das Feuer haben sie hiermit vielleicht doch nicht neu erfunden und ob sie je in die Liga ihrer Vorbilder aufsteigen können, steht noch in den Sternen. Doch für eine Neo-Band ist das Resultat gut bis beeindruckend und kann gefallen. Kostproben der Italiener findet ihr auf www.akomprod.com.

Alessandro Bertolotti – www.sounds2move.de/ / 13.07.2006