L´âme Immortelle „Namenlos“ / VÖ 25.01.2008

 

 

 „Was bleibt von uns übrig, wenn der letzte Ton verklingt? 1997 - 2007“, dieser Spruch zierte einige Wochen lang die Startseite der L´âme Immortelle Homepage. Das Ende der Band oder doch nur eine dreiste Werbestrategie? Und genau die war es dann auch, denn das Duo aus Österreich wollte sich keinesfalls trennen, sondern war vielmehr gerade mit den Arbeiten am zehnten Studioalbum fertig, das nun vor wenigen Tagen auf den Markt gekommen ist. Die Frage, warum eine solche Strategie gefahren wurde wird wohl vorerst ebenso unbeantwortet bleiben wie die Frage nach dem Umstand, warum L´âme Immortelle nach vielen Charterfolgen unter den Fittichen des Bochumer Labels GUN Records nun wieder bei ihrem vorherigen Label Trisol unter Vertrag stehen.

 

Musikalisch hat sich einiges verändert, denn Sonja Kraushofer und Thomas Rainer scheinen alles versucht zu haben, um bloß nicht wieder den „Kommerz“-Stempel aufgedrückt bekommen zu können. Das ist ihnen mit „Namenlos“ auch gelungen, aber ob das wirklich die beste Lösung war? Mitunter hat das neue Album einige Highlights in Petto, darunter „Requiem“ und „Behind The Light“, aber in meinen Augen überwiegen schon zum zweiten Mal nach „Auf deinen Schwingen“ eher die Songs, mit denen man sich einfach nicht anfreunden kann. „Reborn“ oder „1000 Voices“ sind einfach zu elektrisch, zu einfallslos, irgendwie klingen sie einfach aufgesetzt. Eine Rückkehr zu den Wurzeln ist es allemal, aber zweifellos konnte das Duo mit den aktuelleren Scheiben mehr Zuhörer anziehen.

 

So zählt „Namenlos“ bei mir persönlich zu den Alben, bei denen ich mich zu einem kompletten Durchlauf nahezu überwinden muss, nur wenige Songs bilden da die Ausnahme. Den durch und durch schwarzen Szenegängern wird das Album gefallen, aber die breite Masse dürfte man sich damit endgültig vom Hals geschafft haben. Ob das gewollt war oder nicht, letztendlich ist es die Band selbst, die mit dem Ergebnis glücklich sein muss. Ich bin es leider nicht.

 

Simone Steinbüchel – www.sounds2move.de / 01.02.2008