Lamb Of God „Sacrament“ / VÖ 13.10.2006

 

 

In den USA sind sie die erfolgreichste Metalcore-Combo überhaupt. Stieg ihr Album „Sacrament“ dort doch mit 65.000 verkauften Einheiten von 0 auf Platz 8 der amerikanischen Billboard Charts ein. Und die Musiker hinter dem Namen Lamb Of God zählen ohnehin zur ersten Liga. Mit zwei Monaten Verspätung erscheint das neue Album der Lämmer nun auch in unseren Breitengraden.

 

Was war ich fasziniert, als ich mir Ende 2005 ihr letztes Album „Ashes Of The Wake“ zulegte. Dieses düstere, dieser unterschwellige Hass und diese „Monotonie“, wenn man es so nennen möchte, machten den letzten Output zu einer der Neuentdeckungen 2005 für mich. Was den Hörer zwei Jahre später auf „Sacrament“ erwartet, führt fort was sie 2004 auf „Ashes Of The Wake“ begannen: Metalcore ohne Core sondern mit viel Thrash. Nicht umsonst wurden sie schon oft als neue Slayer gesehen. Zwar sind Lamb Of God nicht ganz so schnell wie Slayer, dafür faszinieren sie dennoch mit technisch anspruchsvollen Songs. Fingerbrechende Riffs, messerscharfes Drumming mit Killerfills und über allem thront Randys Gesang, der von tiefen Schrein bis zu hohen Gekrächze reicht. Klaren Gesang sucht man bei dieser Band übrigens vergeblich. Was man dafür findet, ist purer Metal, der schön düster angehaucht ist. Da ist die Pantera-lastige Single „Redneck“ schon fast fröhlich, wenn man den Track mit „Blackened The Cursed Sun“ oder „Walk With Me In Hell“ vergleicht. Erstaunlich bei der Single ist, dass man das Gefühl hat, dass hier wirklich ein neuer Pantera-Song gelandet ist. Sogar Randy röhrt, wie man es Phil Aselmo gewohnt ist.

 

„Sacrament“ ist definitiv die Veröffentlich im Bereich der Schnittmenge aus Thrash Metal und Metalcore. Ein besseres Album wird es 2006 im Genre Metalcore nicht geben. Man findet hier alles was man sich von einem modernen Thrash Metal-Album wünscht: knüppelharte Riffs, ab und an eine böse Melodie, Doublebass und technischen Anspruch. Diese Band ist schließlich nicht umsonst derartig erfolgreich.

 

Sebastian Berning - www.sounds2move.de 03.10.2006