Lamb Of God „Resolution“ / VÖ 20.01.2012
Im
Hause Lamb of God galt es mit dem neuesten Werk „Resolution“ einiges
aufzufahren – die Ansprüche waren extrem hoch. Hatte man doch mit dem
Vorgänger „Wrath“ eine Nominierung für den Grammy eingeheimst und sich
Platz 2 der US-Charts gesichert. Man hätte sich darauf ausruhen können,
hat man aber (zum Glück) nicht! Stattdessen haben die Amis wohl eher
das Ziel vor Augen gehabt, nicht nur nominiert zu werden, sondern das
Ding nach Hause zu bringen. Anders kann ich mir jedenfalls nicht
erklären, dass sie in der Lage waren – um das hier mal vorweg zu nehmen
– „Wrath“ sogar noch zu toppen.
Das
beste Ventil zum Dampfablassen sowohl für Bandmitglieder als auch Fans
ist die Musik – so auch 2012. Es muss einiges an Frustration während
der Entstehungsphase des 6. Studioalbums vorhanden gewesen sein, denn
es geht nicht nur brutal schnell zu („Guilty“, „Cheated“), sondern
selbst die für Lamb Of God-Verhältnisse ruhigeren Melodien
(„Insurrection“) fönen einem noch die Haare. Einzig und allein die
Instrumentalnummer „Barbarossa“ gewährt dem Hörer eine kurze
Verschnaufpause. Die Amis hatten bislang immer damit zu kämpfen, aber
mit „Resolution“ dürfte die leichtfertige Einordnung in das
Metalcore-Genre zunächst einmal vom Tisch sein. Ich persönlich würde
die aktuelle Langrille irgendwo zwischen Machine Head und Pantera
einordnen. Besonders hervorheben möchte ich noch das Gitarrenhandling
zu „Terminally unique“, was mich wirklich schwer beeindruckt hat – es
ist wirklich unique!
Und damit es auch niemandem langweilig wird, gibt es als Schmankerl noch ein besonderes Extra. Orchester, Sprechstimme des Sängers Randy Bylthe und zur Krönung, ja quasi zur Abrundung des Ganzen, eine Opernsängerin – und das komplett ohne wie ein billiger Abklatsch von Metallicas S&M-Version zu klingen. Eigentlich heißt es ja, wenn es am Schönsten ist, solle man aufhören. Im Falle von Lamb Of God und der an den Tag gelegten Entwicklung wollen wir doch aber hoffen, dass wir noch viele Jahre an ihrem Spaß teilhaben dürfen. Falls ich es noch nicht beim Namen genannt habe: Es handelt sich hier zweifelsfrei um ein absolutes Must-Have-Album des Jahres.
Vanessa Vogl - www.sounds2move.de