Lake of Tears „Illwill“ / VÖ 29.04.2011


 

 

Mit „Illwill“ präsentieren Lake of Tears ihr drittes Album seit ihrer Reunion 2003 und kehren damit einen weiteren Schritt zu ihren Wurzeln zurück. Der erste Eindruck ist dabei schon vielversprechend. Der Opener „Floating in Darkness“ weist direkt eine ordentliche Rock´n´Roll-Kante auf, und auch im Anschluss wird mit „The Hating“ ordentlich gerockt, wobei natürlich eine großzügige Kelle Dreck nicht fehlen darf.

Eine insgesamt spröde, trockene Produktion zeichnet „Illwill“ aus und erzeugt so die nötige Atmosphäre, um die zehn Tracks trotz wechselnder Ausrichtung zusammen zu halten. So sprechen Lake of Tears mal die Fans alter Sentenced an (ohne jedoch deren Genialität zu erreichen, was wiederum keine Schande ist), wecken mal entfernte Assoziationen zu den wenigen eingängigen Momenten von Primordial, oder verneigen sich im großen Finale „Midnight Madness“ tief vor dem klassischen Black Metal – tackernde Drums und klirrende, monotone Riffs inklusive. Sogar eine Rückkehr zur eigenen Doom-Vergangenheit ist zu verzeichnen und in „House of the setting sun“ nachzuhören. Die leicht psychedelische Note von „Moons and Mushrooms“ spielt diesmal hingegen keine Rolle mehr, dieser Stilverweis wird offenbar nicht mehr weiterverfolgt. Was auf diesem Album auch unpassend wäre, das sich hauptsächlich auf die Kernkompetenzen der Schweden konzentriert. Woraus folgt, dass auch die schwere Electronica-Schlagseite von „The Neonai“ kein Revival feiern darf. Ist auch nicht nötig, denn der düstere, dezent frostige und ungezügelt wirkende Charakter dieses Albums steht Lake of Tears ausgezeichnet zu Gesicht.


Markus Ruttenwww.sounds2move.de