Lake of Tears "By the Black Sea" / VÖ 31.01.2014

 

 

 

Noch ist kein neues Album in Sicht, was liegt für Lake of Tears also näher, als erst einmal ein Lebenszeichen in Form eines Live-Albums zu senden? Nicht irgendein Live-Album, nein, denn im Fall der Schweden ist es gar der erste offizielle Konzertmitschnitt überhaupt. Und das obwohl man bereits seit den frühen Neunzigern im Geschäft ist. So gesehen verbindet das Quartett das Nützliche mit dem Angenehmen und präsentiert sogar gleich einen Doppelpack aus CD und DVD.

 

Aufgenommen wurde Beides 2013 bei einer Headlinershow in Bukarest vor verzücktem Publikum, das die Band sogar mit Sprechchören zwischen den Songs feiert. Was den Rumänen niemand verübeln kann, denn Lake of Tears haben ein schickes Best-of Set zusammen gezimmert, das auf 16 Songs und deutlich über 70 Minuten Spielzeit kommt. Besonders lobenswert ist dabei neben der Songauswahl ("Illwill", "Raven Land", "The Greyman", "So fell Autumn Rain") auch die Tatsache, dass man gar nicht erst auf die Idee gekommen ist, die Aufnahmen von "By the Black Sea" großartig aufzuhübschen oder nachzubearbeiten. Fuck it, we'll do it live (and keep it that way)! Da darf handwerklich auch schon mal was daneben gehen (kurze Tinnitus-Gefahr zu Beginn von "As Daylight yields"), und selbst wenn Daniel Brennare mal ein Tönchen nicht astrein trifft - dann ist das eben so. Das tut vor allem dem "Mittendrin-Gefühl" sehr gut und macht "By the Black Sea" keinen Deut schlechter, sondern schlicht authentisch. Zumal wir es hier trotzdem mit einer gut eingespielten Truppe zu tun haben, bei der vor allem an der Sechssaitigen mal überhaupt nichts anbrennt. Entsprechend kurzweilig gestaltet sich diese Demonstration in skandinavischem Düsterrock, bis das melancholische "Forever Autumn" ein letztes kleines Ausrufezeichen setzt und sogar seine Qualitäten als Mitsingnummer unter Beweis stellt. Viel mehr kann man von einer Live-Scheibe gerade angesichts der Tatsache, dass es die entsprechende DVD noch oben drauf gibt, nicht verlangen.

 

Markus Rutten - www.sounds2move.de