Lacuna Coil „Dark Adrenaline“ / VÖ 20.01.2012

 

 

 

Buongiorno! Lacuna Coil melden sich wieder zurück. Drei Jahre nach der letzten Scheibe „Shallow Life“, die sich mehr als Konzeptalbum beschreiben lässt, liefern die Italiener mit ihrem neusten Werk wieder altbewährte Stilmuster par excellence.

Während man in den vielen kleinen Teasern schon einen kleinen Eindruck erhaschen konnte, was in Punkto Produktion ablief, spalteten sich bereits vor Veröffentlichung die Meinungen. „Wird es wieder ein reines Konzeptalbum geben?“, „Welchen Stil schlagen Lacuna Coil dieses Mal ein?“, „Kann ein neues Album überhaupt noch einmal überzeugen?“ – nur ein kurzer Ausschnitt davon, was im Vorfeld durch die Köpfe so mancher Leute ging. Ein großes Thema, welches mit Sicherheit auch Auslöser für diverse Diskussionen war: die geplante Coverversion. Auch wenn man eigentlich nicht wirklich Unterstützung braucht und grundsätzlich gute, zwar auch diesmal recht einfach gestrickte Songs schreibt, bedient man sich anno 2012 doch wieder eines bereits bewährten Songs. „Welchen hat es denn diesmal erwischt?“ – auch hierzu gab es einige Spekulationen, ob nun positiver oder negativer Natur. Und doch – mit ihrer wirklich eigenen Interpretation des R.E.M.-Klassikers „Losing my Religion“ generalüberholen Cristina und Co. einen Song und verleihen ihm so einen ganz neuen Stil, ja fast schon ein ganz neues Gesicht (und ich meine jetzt nicht im Vergleich zu der Nullnummer von Graveworm, sondern zum Original). Für mich persönlich entpuppt sich selbiger als mein kleines persönliches Highlight auf „Dark Adrenaline“. Sicher liefern die Italiener auch genügend eigene gute Songs („End of Time“, „My Spirit“, „Intoxicated“), überzeugen nicht nur durch stimmlichen Fortschritt – gerade Frau Scabbia hat noch mal ordentlich nachgelegt – und nutzen die Spielzeit von knappen 45 Minuten nahezu perfekt. Mir persönlich fehlt aber der gewisse Touch. Dieses „Closer“-mäßige aus Karmacode-Zeiten oder eben diese Comalies’sche „Daylight Dancer“-Attitüde.

Nichtsdestotrotz punkten Lacuna Coil auf voller Linie. Ein Album, das definitiv den erhofften Erfolg einbringen und die gewünschten Verkaufszahlen liefern wird, gar keine Frage. Aber ... ich beende wirklich mit einem aber ... es ist für mich schwer fest zu machen, ob man im Quervergleich zu schon genannten Alben den bisher präsentierten Qualitätsstandard halten kann. Das wird die Zeit sicher zeigen.

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de