Lacuna Coil "Comalies" - Plattenkritik /VÖ 23.09.2002
Nachdem das Vorgängeralbum "Unleashed Memories" überall exzellente Kritiken einfahren konnte,
war es für Lacuna Coil im Jahr 2002 durchaus nicht leicht einen ebenbürtigen Nachfolger abzuliefern.
So tat die Band gut daran, die Stärken des Vorgängers beizubehalten,
und jene um minimale Nuancen zu erweitern bzw. zu verfeinern.
Diese Veränderungen eröffnen sich aber erst nach mehrmaligem hören, bei der einem die druckvolle und transparente Produktion,
wohl als erstes angenehm auffällt.
Aber auch der Gesang wirkt reifer, wie auch das ganze Album, das wie von Lacuna Coil gewohnt einen Hit an den anderen hängt.
Es ist fast unmöglich Anspieltipps zu geben, da jeder Song für sich Hörenswert ist,
man diese Dichte an gelungenen Kompositionen einfach erleben muss.
Wenn es jedoch trotzdem ein paar Probehäppchen braucht, um sich vom Album zu überzeugen, dann würde ich Heaven`s a Lie,
Human (das teilweise an den Megahit To Live Is To Hide erinnert) und vor allem den Hammersong Unspoken
anchecken.
Neben der enormen Hitdichte kann vor allem der Gesang, der kleinen Italienerin
mit der großen Stimme überzeugen. Cristina Scabbia ist schlicht und einfach mit einer göttlichen, unglaublich Intensiven
Stimme gesegnet, die einem die Emotionen in den Songs direkt ins Herz rammt.
Mehr als nur einmal stiehlt sie somit ihrem ebenfalls sehr gut singenden männlichen Gesangspartner Andreas die Show und
kann somit als heimlicher Star des Albums betrachtet werden.
Neben dem Gesang bietet auch die Fraktion der Instrumentalisten keinen Grund zur Kritik, da auch dort sich alles
im grünen Bereich befindet.
Zu den oben erwähnten positiven Punkten muss dann noch die eine oder andere
musikalische Überraschung, wie z.B. der laszive Sprechgesang von Cristina Scabbia bei Angel`s Punishment
dazugerechnet werden.
Was dem Album wiederum die nötige Würze und Frische verleiht und somit eine Empfehlung zum anhören nur massiv unterstreicht.
Wem also schon der Vorgänger gefallen hat, der kann bei diesem Album blind und ohne Bedenken zugreifen.
Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 12.03.2005