Kypck "Cherno" / VÖ 18.07.2008

Ja ist denn schon Karneval, oder wieso gibt sich eine Band aus Finnland als Russen aus? Verbirgt sich hinter dem Namen Kypck, und obwohl sowohl Bandname, Songtitel wie auch Songtexte in Russisch gehalten sind, eine finnisch Doom-Band, deren prominentestes Mitglied übrigens Ex-Sentenced Gitarrist Sami S. Lopakka ist.

Ein paar finnische Jungs nehmen sich jenem Land an, das aufgrund seiner sozialen und wirtschaftlichen Situation der Inbegriff von Doom darstellt. Und die auf "Cherno" zu hörende Musik vermittelt einem dementsprechend auch ein trostloses Bildnis, das sich fern jeder Hoffnung bewegt. Vor allem das schleppende "1917", bei dem sich Kypck wohl mit der Oktoberrevolution auseinandersetzen, bleibt einem dank seiner fast schon hypnotischen Machart nachhaltig im Gedächtnis haften. Im Allgemeinen entpuppt sich "Cherno" nach mehrmaligem Hörgenuss als ein Album, von dem man mehr und mehr in den Bann gezogen wird und das einem den schönsten Tag im positiven Sinne gründlich vermiesen kann. Schon lange habe ich kein so bedrückendes Album gehört, wie es "Cherno" eines ist. Aus diesem Grund kann ich dieses Album jedem Doom-Fan ans tonnenschwere Herz legen, da Kypck mit ihrem Debütalbum ein echt starkes Stück Doom abliefern.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 17.07.08