Krypteria "Bloodangel's Cry" / VÖ 19.01.2007

Nach der überaus gelungenen EP "Evolution Principle" , auf der sich Krypteria einer musikalischen Evolution unterzogen und sich somit ein härteres Soundgewand zugelegt haben, legt die Band mit "Bloodangel's Cry" nun ihr erstes Album nach der Transformation vor. Die Marschrichtung die auf "Evolution Principle" eingeschlagen wurde, wird auf dem aktuellen Werk nicht nur konsequent fortgesetzt, sondern zusätzlich um kleine aber feine Nuancen erweitert. So bewegen sich die Songs zwar immer noch auf dem Schmusekurs mit der metallischen Härte aber gleichzeitig fällt auch auf, dass die gleichermaßen eingängigen und symphonischen Kompositionen einen ausgeprägt modernen Touch aufweißen. Dieser schlägt sich vor allem im Gesang von Sängerin Ji-In nieder, da dieser des Öfteren durch technische Spielereinen verzerrt wird oder sich ganz Genreunkonform in rockigen bzw. poppigen Gefilden bewegt. Aber auch die Songstrukturen an sich fallen nicht so aus, wie man es von einer symphonischen Metal Band erwarten würde, sondern sie sind in einer zeitgemäßen und somit auch kommerziell verwertbaren Form gehalten. Zusätzlich beweisen Krypteria aber auch ein sicheres Gespür für Hits, Hits und noch mehr Hits, da es auf "Bloodangel's Cry" förmlich von Ohrwurmmelodien wimmelt. Ganz egal welchen Track man sich auswählt - bei jedem verschmelzen der ausdrucksstarke Gesang von Ji-In, die knackige Gitarren- und die wuchtige Schlagzeugarbeit, wie auch die epischen Chorpassagen, zu einem exquisiten und vor allem kurzweiligen Ganzen. Dadurch gelingt es Krypteria auch sich ein ganz eigenes musikalisches Fundament zu erschaffen, das zwar viele Genrepuristen zu Trendbewusst empfinden werden, aber nichtsdestotrotz im Gesamten zu gefallen vermag und gleichzeitig auch eventuellen Vergleichen mit Nightwish und Co. vorgebeugt wird.

Einzig, dass sich mit "The Promise", "Lost" und "Sweet Revenge" auch drei Songs von der EP auf dem Album befinden, finde ich persönlich ein wenig ärgerlich, da ich bekanntermaßen kein Freund von dieser Art von Wiederverwertung bin. Aber ansonsten gibt es von meiner Warte aus nichts zu bemängeln, da Krypteria mit "Bloodangel's Cry" ein durchwegs gelungenes und somit auch überzeugendes Werk abliefern.  Alle, die schon von "Evolution Principle" nicht genug bekommen konnten, werden sich an "Bloodangel's Cry" wohl nicht satt hören können. Aber auch alle anderen, die auf der Suche nach symphonischer Kost oder einfach nur guter Musik sind, sollten ein Ohr voll von diesem wirklich hörenswerten Album riskieren.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 08.01.2007