Krisiun „The great Execution“ / VÖ 31.10.2011


 

 

Krisiun sind eine beständige Größe in der Death Metal Welt. 19 Jahre nach dem ersten Demo zuckt es den Brasilianern nach wie vor in den Fingern, so dass uns nun pünktlich zu Halloween das 8. Album vor den Latz gehauen wird. Mit dem Albumtitel rufen die Herrschaften zwar das eine oder andere Klischee ab, aber die 61 Minuten Death Metal Geholze – verteilt auf zehn Songs – schrauben dann dem Hörer doch gekonnt und effektiv die Birne ab.

Neben zahlreichen High Speed Attacken setzen Krisiun immer wieder auf Midtempo Elemente, um ihre Stücke spannend und dynamisch zu halten. Im Opener „The Will to Potency“ und zahlreichen anderen Stücken ist ein gewisser Hang zum monströsen Groove hörbar, über dessen Klanggewalt das Schreiorgan von Alex Camargo thront. Obligatorische Soli dürfen nicht fehlen und werden stilvoll von Blastbeats begleitet. Der Titelsong startet melodisch, ein wenig episch und atmosphärisch angehaucht, bevor hysterische Drums und nervöses Gitarrenspiel jegliche Epik überrennen. In „Descending Abomination“ zeigt sich einmal mehr eindrucksvoll, wie Krisiun immer wieder feine Melodielinien in ihre Musik integrieren. Freilich halten diese Verschnaufpausen nicht allzu lange an, verdeutlichen aber, wie Krisiun ihre Musik im Verlauf der Karriere verfeinert und ausgearbeitet haben. „Shadows of Betrayal“ beendet ein überzeugendes Album würdevoll.

Drummer Max Kolesne sollte ein besonderes Lob ausgesprochen werden: Sein Spiel ist durchaus technisch angehaucht, dabei sehr dynamisch (wenn er nicht grad mit Blastbeats alles zu Schrott prügelt) und dennoch songdienlich, ohne sich penetrant in den Vordergrund zu stellen. Hervorragend!

Hervorragend, wie eigentlich auch alles andere an „The great Execution“. Von daher: definitive Kaufempfehlung!

 

Christian Stiewewww.sounds2move.de