Kreator „Phantom Antichrist“ / VÖ 01.06.2012
Bereits
vorab konnte man über diverse Radiostreamdienste im Web einen ersten
Vorgeschmack erhaschen auf das, was man bei „Phantom Antichrist“
erwarten kann. Und so ist es nicht wirklich verwunderlich, dass sich
ein nicht zu übersehender Ausdruck der Freude im Gesicht der
Verfasserin dieser Zeilen breit machte, als sie mit großen Augen am
ersten Junitag das Kalenderblatt von Mai auf Juni umblätterte und die
eingeschriebenen Worte „Kreator – Phantom Antichrist Release“ las.
Bereits in den frühen Morgenstunden stand fest – den Tag konnte nicht
einmal die schlimmste Hiobsbotschaft versauen. Kreator sind nicht nur
für ihr hohes Maß an Qualität auf ihren Alben bekannt, sondern für mich
persönlich sind sie auch eine der wenigen Bands, die seit Beginn an die
gleiche Schiene fahren und in die gleiche Richtung brettern, und es ist
einfach gut so wie es ist – der Erfolg bestätigt das. Album
Nummer 13 ist wieder zu 100 Prozent Kreator – Mille & Co. gehen da
auf Nummer sicher und liefern ihren Fans genau das, was sie kennen und
lieben gelernt haben: satte Thrashnummern („Victory will come“,
„Phantom Antichrist“), fette Riffs („Death to the World“) und
ordentlich „Auf-die-Fresse“-Mucke („The Few, the Proud, the Broken“).
Die Auswahl der Songs lässt nicht auch nur den geringsten Raum zur
Kritik, die Platte fängt stark an, ist stark im Mittelfeld und lässt
selbst gegen Ende nicht eine einzige Sekunde Zeit, um zu verschnaufen –
was mit Sicherheit die Kopfschüttelfraktion unter uns sehr freuen wird.
Was die Qualitäten sowohl in Sachen Instrumentenhandling als auch im
Hinblick auf die stimmliche Bandbreite Mille Petrozzas betrifft, bedarf
es nach 30 Jahren Bandgeschichte keiner weiteren Beschreibung. Kreator
haben das geschafft, was nicht viele Bands schaffen – den eigenen Stil
behalten, diesem treu bleiben und genau aufgrund dessen Erfolge
verzeichnen – und das über Jahre hinweg. Mir persönlich fällt es
schwer, negative Kritik zu äußern, denn ich finde nicht einen einzigen
Ansatzpunkt. „Phantom Antichrist“ - allein die Titelauswahl zeugt schon
von enormem Wumms – ist ein weiterer Meilenstein in der Bandgeschichte
der Essener. Mögen
die Fäuste in die Luft gestreckt, die Luftgitarren passend zu den enorm
starken Riffs gequält, die Mähnen geschüttelt und Nackenmuskulaturen in
schmerzhaftesten Varianten gezerrt werden, dass es Ärzten Fragezeichen
über dem Kopf aufsteigen lässt – KREATOR ARE BACK. „Phantom Antichrist“
steht für mich ganz oben auf der Liste der Top-Alben, die dieses Jahr
das Licht der Welt erblickt haben. Vanessa Vogl
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