Kreator „Enemy of God Revisited“ / VÖ: 27.10.2006

 

 

Seit Ende Oktober steht eine neue Deluxe-Variante von Kreators letztjährigem Meisterwerk „Enemy of God“ in den Läden. „Enemy of God Revisited“ heißt das gute Stück und liefert neben der Audio-CD eine Bonus-DVD mit über zweieinhalb Stunden Spielzeit. Über das Album an sich braucht man sicher keine weiteren Worte verlieren, außer dass sich auf der CD zusätzlich zwei Live-Bonustracks befinden („Toxic Trace“ und „Coma of Souls“, aufgenommen in Südkorea).

 

Im Mittelpunkt der DVD steht der Auftritt der Ruhrpott-Thrasher auf dem letztjährigen Wacken-Open-Air. Während der einstündigen Spielzeit beweisen Kreator erneut, was für eine gute Live-Band sie sind. Neben vier Songs vom „Enemy of God“-Album dürfen natürlich Band-Highlights wie „Pleasure to Kill“, „Phobia“ oder „Flag of Hate“ nicht in der Setlist fehlen. Der Sound ist einwandfrei. Optisch wirkt der Auftritt durch die einsetzende Dämmerung sehr düster und stimmungsvoll, was durch einige Effekte in der Bildbearbeitung noch unterstützt wird. Als Bonus gibt es drei weitere Live-Tracks („Reconquering the Throne“, „Renewal“ und „Servant in Heaven – King in Hell“), die vor überschaubarem Publikum für den Rockpalast aufgenommen wurden, zwei professionell produzierte Videoclips („Impossible Brutality“ und „Enemy of God“ nebst Making of), einen Animations-Clip zu „Dystopia“ und einen von einem Fan konzipierten Clip zu „Dying Race Apocalypse“. Außerdem ist das komplette „Enemy of God“-Album im Propaganda 5.1 Mix (inklusive animierter Lyrics) zu hören.

 

Kritik könnte man natürlich an der Veröffentlichung an sich üben. Denn meistens sind solche Spezialversionen von bereits bestehenden Alben nur der Versuch, den Fans erneut das Geld aus der Tasche zu ziehen. Doch in diesem Fall kann man das Verhältnis zwischen Album und Bonus-DVD durchaus umgekehrt sehen: Man bekommt eine vollwertige DVD und als Bonus noch mal das „Enemy of God“-Album dazu. Ob man drei Jahre nach „Live Kreation“ schon wieder eine Kreator-Live-DVD benötigt, muss jeder Fan für sich entscheiden. Beschweren, dass es keinen ansprechenden Gegenwert fürs Geld gibt, braucht man sich jedenfalls nicht.

 

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 02.11.2006