KREATOR "Enemy of god" - Plattenkritik / VÖ 17.01.2005
Drei Jahre nach ihrer letzten
Veröffentlichung haben sich KREATOR mal wieder selbst übertroffen. Thrashiger
denn je präsentiert sich die Band im Jahre 2005. Nach Alben wie "Endorama"
scheint das jetzt die endgültige Rückbesinnung zu sein. "Back to the
roots" im warsten Sinne des Wortes...
Die Rückbesinnung begann
schon beim letzten Album "Violent Revolution". Die Band brachte nach
langer Zeit endlich wieder ein "echtes" Thrash-Album heraus. Davor
ging es etwas experimenteller zu. Heute klingen KREATOR wieder wie in den
Achtzigern und trotzdem zeitgemäßer denn je. Kompromisslos und brutal heißt
von Anfang bis Ende das Grundprinzip. Im Gegensatz zum Vorgänger nochmals eine
Prise technischer und melodiöser. Die angesprochene Technik bezieht sich dabei
auf alle Instrumente. Ausgefeilte Gitarrenarbeit trifft auf ein ausgeklügeltes
Schlagzeug. Thrash wird ja von manchen Zeitgenossen mit Stumpfsinn und
Ideenlosigkeit gleichgesetzt. Das Gegenteil ist hier der Fall. Es wird mit viel
Melodie gearbeitet und das konsequent bei jedem Song. Immer druckvoll und eingängig,
wird es auch kaum mal ruhig auf "Enemy of god". Frontmann Mille
scheint sich dabei die Seele aus dem Leib zu schreien und versprüht dabei eine
gehörige Portion Wut. Textlich wird dabei die momentane "Weltpolitik"
angeprangert.
Eine fette Produktion
verspricht absoluten Hörgenuss, auch auf langer Sicht. Zwölf Songs + Bonus
Video werden auf der CD geboten. Wer härtere Klänge mag wird dieses Album
lieben. Dabei kann man "Enemy of god" schon heute einen Platz unter
den Klassikern reservieren. Gleich eine Woche nach Veröffentlichung gab es
einen Direkteinstieg in die Top 20 der deutschen Album Charts.
Nino Liotta - www.sounds2move.de / 07.02.2005