Korpiklaani „Tervaskanto“ / VÖ 29.06.2007

 

 

Ganz schön fleißig diese finnischen Waldschrate. Wieder haben die Folk Metaller Korpiklaani binnen eines Jahres ein neues Album an den Start gebracht. Diesmal fällt der Fortschritt allerdings weniger markant aus als noch vor einem Jahr der Qualitätesvergleich zwischen „Voice of Wilderness“ und „Tales along this Road“. Vielmehr haben Korpiklaani das gute Niveau des Vorgängers gehalten und sich auf ihre bekannten Stärken konzentriert.

 

Somit bietet „Tervasakanto“ auch keine wirklich großen Überraschung, dafür aber Humppa-Metal erster Kajüte. Und das werden viele Fans auch erwartet haben, schließlich gilt es den Nachschub an feucht-fröhlichen Stimmungshits wie „Beer, Beer“, „Korpiklaani“ und „Hunting Song“ sicher zu stellen. Dies gelingt dem zotteligen Haufen etwa mit „Viima“ oder aber „Running with the Wolves“ auch vortrefflich, worauf schon einmal die ersten Korken knallen dürfen. „Let’s drink“ hingegen ist zwar keinesfalls schlecht, verliert aber doch den direkten Vergleich mit den vorangegangenen Party-Openern „Happy Little Boozer“ bzw. „Cotages and Saunas“. Die augenscheinlichste Veränderung stellen bei einem Blick auf die Tracklist die sich deutlich in der Überzahl befindlichen finnischen Songtitel dar. Den Fans, die der Muttersprache des Sextetts nicht mächtig sind, wird’s dennoch egal sein, denn mitgröhlen kann man die promilletauglichen Refrains natürlich immer noch. Trotzdem hätte ich mir ein bisschen mehr Mut zum Risiko und vielleicht die eine oder andere Überraschung gewünscht. Der Sauna-Sechser hat sich anders entschieden, wogegen eigentlich auch nichts zu sagen ist. Schließlich hat man mit dem Vorgänger „Tales along this Road“ endgültig den Durchbruch geschafft. Und man will doch die frisch rekrutierte Anhängerschaft nicht sofort wieder in die Wälder zurück jagen, oder?

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 10.07.2007