Korn „The Path of Totality“ / VÖ 02.12.2011

 

 

 

Irgendwie fällt es mir schwer, mir eine abschließende Meinung über die “Neue” von Korn zu bilden. Denn „The Path of Totality“ ist nicht nur eine „neue“ Platte, sondern auch etwas ganz „Neues“ von Korn. Es sind Seiten oder Facetten, mit denen kann (vielleicht sogar auch will) ich mich gar nicht auseinandersetzen. Gut, dass Korn schon immer ihre tiefe Bassgitarre im Sound verewigten, brauchen wir an dieser Stelle nicht wirklich hervorzuheben. Aber Dubstep? Was bitte ist Dubstep? Ich komme ja damit klar, dass sich alle vier Wochen im Core-Bereich eine neue Untergruppierung entwickelt, die dann nach einem halben Jahr wieder von der Bildfläche verschwunden ist. Was soll das? Ach, egal. Diskussion ist an dieser Stelle meines Erachtens sinnlos – es macht ja eh jeder was er will, haha.

So, genug gemeckert, back to the record! Vorweg sei gesagt, so wirklich Hitpotential hat „The Path of Totality“ nicht vorzuweisen und eine wahrhaftige Glanzparade legt der Silberling auch nicht auf’s Parkett – dafür ist für mich persönlich die Ausfallquote einfach zu hoch. In Clubs wird mit Sicherheit der ein oder andere Song gespielt werden, aber mal ehrlich, will man das wirklich? Nachdem so ziemlich jeder Song ein „feat.“ vorzuweisen hat und ich so gut wie überhaupt nichts mit den Namen wie „NOISIA“, „EXCISION“ oder „SKRILLEX“ anfangen konnte, musste ich doch allen Ernstes die Suchmaschine meines Vertrauens anfeuern, damit ich dieses kryptische Wirrwarr entschlüsseln konnte. So etwas hatte ich bis jetzt noch nie. Mit Unterstützung also von u.a. oben genannten Beispielen dürften es Korn zumindest geschafft haben, den Vorwurf, man würde sich ja an nichts Neuem versuchen, vom Tisch zu wischen. Aber war es das wirklich wert? Schon beim ersten Abspielen wurde die Skip-Taste zum kleinen Favoriten. Fortschritt hin oder her, aber so wirklich viel hat die neue Langrille nicht mehr mit Korn am Hut. Irgendwie habe ich das Gefühl, es handelt sich um eine Remastered-Platte – quasi „Korn reloaded“.

Insgeheim bleiben schlussendlich nur zwei wirkliche Kracher, der Rest suhlt sich im Midtempo herum und plänkelt mehr oder weniger vor sich hin – oder wird eben geskipt. Tja, wer sich, wie meiner Einer, ein weiteres „Back to the Roots“-Scheibchen à la „III“ gewünscht hat, haha...epic fail! „Narcisstic Cannibal“ und „Get Up!“ – wenn doch nur mehr von dieser Sorte auf der Platte zu finden wären, wäre „The Path of Totality“ mit Sicherheit nicht ganz so dürftig und die Kritik bei Weitem positiver ausgefallen. Sorry, aber ich befürchte die „neue“ Korn und ich werden sicherlich keine besten Freunde mehr. Schade eigentlich!

 

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de