Korn „Live at the Hollywood Palladium” / VÖ 07.09.2012

 

 

 

Die Akte „Korn“ auf Wiedervorlage, bitte! Den Ermittlungsstand aktualisieren und das Ganze bitte „Live“! Was im letzten Jahr mit „The Path of Totality“ und der neu gewonnen Stilrichtung „Dubstep“ anfing, wird von Korn hier zur Perfektion getrieben.

Nun ja, perfekt ist in diesem Fall reine Definitionssache. Auf „Live at the Hollywood Palladium” wird den Fans zwar ein Aufgebot der ganz besonderen Art geboten, sind nicht zuletzt die zum Großteil auf benannter Studioplatte mitwirkenden Gast“musiker“ auch vertreten, aber dennoch liegt der Fokus trotz ausreichender Bandhistorie ziemlich konzentriert auf dem letzten Werk der Herren rund um Sänger Jonathan Davis. Korn meets Skrillex, meets Kill the Noise, meets Downlink, meets was oder wen auch immer. Insgesamt wird so ziemlich jeder Song elektronisch – na wir nennen es mal – aufgepeppt. Gut, zugegeben, Songs wie „Get up!“ oder „Narcissistic Cannibal“ donnern live noch besser als auf Platte, das ist richtig, aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, Teil eines „Transformers“-Soundtracks zu sein. Für’s Protokoll: Ein Plätzchen für die Korn-Klassiker wurde dann doch noch eingeräumt.

Insgesamt liegt für mich eine etwas zu ungerechte Verteilung, was die Abdeckung aller Alben anbelangt, vor. Qualitativ gibt es nichts auszusetzen, das steht fest. Die Produktion ist rund, der Sound ist sauber abgemischt und für die Optik wurde auch fein gesorgt. Leider bin ich – zugegebenermaßen - etwas zu sehr gebrandmarkt von dem Hype um “Dubstep”. Wer es mag, bitte. Ich kann mit diesem „Deppstepp“ leider so gut wie überhaupt nichts anfangen!

Vanessa Vogl - www.sounds2move.de