Kim? „Allez, Allez, Allez“ / VÖ 14.08.2009

 

 

 

Noch vor ein paar Jahren nannte sich die Band, die hier im Mittelpunkt steht Kind im Magen?. Das klingt nicht nur dämlich sondern kann manch einer auch zu recht als geschmacksresistent auslegen. Inzwischen kürzt man ab und nennt sich kurz und knackig Kim?. Musikalisch ist unterdessen keine große Kurskorrektur zu verzeichnen.

 

Soll heißen, dass man musikalisch dem eingängigen deutschsprachigen Punkrock huldigt, ohne dabei all zu sehr an einen der „Großen 3“ zu erinnern. Dabei wäre eine gewisse Düsseldorfer Note gar nicht mal abwegig, haben die Jungs doch schon mit Hosen-Drummer Wom gearbeitet. „Allez!“ ist ein kämpferischer Auftakt, „Tanzen“ ein flotter Rocker, „Wolfsherz“ Punkrock mit leichter Pop-Kante. „Anna“ dreht sich natürlich um ein (imaginäres?) Mädchen und ist eine typische Schlussmachnummer, die allerdings nicht verkrampft, sondern sehr locker rockt – „Marie“ von Joachim Deutschland lässt grüßen. Textliche Plattitüden vermeiden Kim? fast komplett, dafür fehlt es allerdings auch an Straßenstaub und Bissigkeit, was im vergangenen Jahr bei den Frankfurter Kollegen Serum 114 so etwas wie das Ass in deren Debütärmel war. An Eingängigkeit mangelt es dem Trio nicht, dafür kann man aber auch keine großen Ecken und Kanten ausmachen, was „Allez, Allez, Allez“ nicht zu einem runden, sondern sogar etwas zu glatten Langeisen macht.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 02.08.2009