KiloWatts & Vanek „Focus and Flow“ / VÖ 18.09.2009

 

 

Die Geschichte der Zusammenarbeit der beiden Musiker James Watts (USA) und Peter Vanek (Belgien) ist mindestens ebenso außergewöhnlich wie ihr gemeinsames Album, auf welchem sie elektronische und akustische Klänge vereinen. 2004 haben sie sich zu diesem Projekt entschlossen und vier Jahre nur via Telefon und Internet an den einzelnen Stücken gearbeitet. Erst 2008 haben sie sich auf einem Festival in Deutschland persönlich kennen gelernt! Dass das Ergebnis der Kooperation ein musikalisch-künstlerisches Ausnahmeprojekt geworden ist, zeigt sich daran, das Stefan Herwig sein vor über einem Jahr dicht gemachtes Label Dependent wieder eröffnet hat, um KiloWatts & Vanek zu veröffentlichen.

 

Dependent war seit jeher bekannt dafür, neue, originelle und besondere Spielarten der Elektronik herauszubringen. Daran knüpft man mit diesem Neuzugang nahtlos an. Die 11 Stücke auf der Scheibe haben alle etwas und sind als Gesamtkunstwerk zu betrachten. Hier gilt, was meist für gute Alben, die sich aus dem Durchschnitt herausheben, zutrifft. Nach mehrmaligem Hören entdeckt man immer neue Facetten und die ganze Komplexität entfaltet sich erst. Die elektronischen Klänge, die ruhige Flächen zum Träumen zaubern, wären vielleicht ohne die warme Stimme und die akustische Gitarre von Vanek zu kühl, aber die Mischung machts hier. Erinnerungen an Wolfsheim und Co werden zwar wach, doch merkt man über die gesamte Lauflänge über, das man hier etwas ganz Eigenem lauscht. Das allein ist in einer Zeit, in der immer mehr Bands auf ausgelatschten Pfaden herumtigern, schon aller Ehren wert. Wenn die Symbiose dann auch noch so perfekt gelungen ist wie bei „Focus and Flow“, kommt man nicht umhin, dieses Album allen Fans elektronischer Musik wärmstens zu empfehlen.

 

Steve Palaser – www.sounds2move.de / 20.09.2009