Killswitch Engage „Killswitch Engage“ / VÖ 26.06.2009

 

 

Ich will es mal in aller Deutlichkeit sagen: Das ewige Gemecker einiger (Ex-)Anhänger, die immer noch mit Howard Jones hadern und egal was Killswitch Engage machen immer nur rumheulen, dass sie nix außer dem Debüt gut finden und Jesse Leach sowieso der einzig wahre Sänger ist, hängt mir mittlerweile zum Halse raus. Wer genau dieser Ansicht ist, kann hier schon das Lesen einstellen, sich in sein Eckchen zurückziehen, schmollen und sich auch diese Delikatesse durch die Lappen gehen lassen.

 

Denn wer schon mit den letzten beiden Scheiben nicht klar kam, wird wohlmöglich auch kein Freund von „Killswitch Engage“. Selber Schuld, denn meiner Ansicht nach haben wir es hier mit einer richtig guten Platte aus dem Bereich des moderner aufgestellten Metal zu tun. Die Gitarren braten amtlich, die Drums wüten mächtig und der Gesang von Howard Jones präsentiert sich ausgefeilt und eindringlich wie nie. Dazu setzt es Hits am Fließband, die gewohnt stark vom Wechsel zwischen harschem und klarem Gesang geprägt sind. Potentielle Live-Standards drängen sich relativ schnell auf: „The Reckoning“, „Starting Over“, „A Light in a Darkened World“ und „I would do Anything“ stehen diesbezüglich ganz klar in der ersten Reihe. Mit „Lost“ hat die Gänsehautnummer „The Arms of Sorrow“ vom Vorgänger einen Bruder im Geiste erhalten und auf „Take me away“ spiegelt sich die Wandlungsfähigkeit von Killswitch Engage wunderbar wieder, beginnt die Nummer noch mit klassischem Heavy Metal-Riffing und in gehobenem Tempo, nur um sich kurze Zeit später zu einer pulsierenden, sich immer wieder aufbäumenden Power-Ballade umzukehren. All das macht mächtig Spaß und lässt einen die Existenz der Skip-Taste für die Dauer von gut 40 Minuten völlig vergessen. Kurzum: Wir haben es hier mit einer der besten Veröffentlichungen aus dem Modern Metal Sektor im bisherigen Kalenderjahr zu tun, mit der Killswitch Engage ihrer Rolle als Genre-Größe zu jeder Sekunde gerecht werden. Mit dem ebenfalls selbstbetitelten Erstling hat das zwar musikalisch gesehen nicht mehr allzu viel gemeinsam, aber damit werden die Ewiggestrigen einfach leben müssen. Von mir gibt es für „Killswitch Engage“ jedoch zwei Daumen nach oben.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 19.06.2009