Kamelot „Ghost Opera – The Second Coming“ / VÖ 28.03.2008

 

 

In letzter Zeit picke ich mir irgendwie haufenweise “Sonderveröffentlichungen” heraus... Re-Release, Best-of und Co. tummeln sich in ungewohnt hoher Zahl auf meinem Schreibtisch. Darunter befindet sich auch „Ghost Opera – The Second Coming“ aus dem Hause Kamelot. Kurz gesagt ein Re-Release, den man haben kann, aber nicht muss. Wer dennoch mehr erfahren will, liest nun weiter.

 

„Ghost Opera“, das äußerst facettenreiche letzte Album der genregrenzen-sprengenden Truppe ist nicht mal ein Jahr alt, da wird dem Fan schon eine neue Auflage an Herz und Geldbeutel gelegt. Davon kann man halten was man will, aber zumindest den erhofften Werbeeffekt für die anstehende Europatournee werden Thomas Youngblood und Co. für diese Doppel-CD auf jeden Fall erhalten. Geboten wird dabei das eigentliche Album „Ghost Opera“, zu dem ich mich im letzten Sommer schon überaus positiv geäußert habe. Und an dieser Einschätzung hat sich im Großen und Ganzen auch nichts verändert, denn diese Scheibe ist und bleibt zum niederknien, Roy Khan ein Sänger zum vergöttern und das Artwork erstklassig. Aber Moment, denn selbiges wurde künstlerisch verändert, was der Qualität des optischen Aufmachers keinen Abbruch tut. Die größte Neuerung im Vergleich zur „Urversion“ stellt jedoch die Zugabe einer 2. CD dar, auf welcher eine 10-Songs umfassende, tadellos klingende Live-Show aus Belgrad von der zurückliegenden Tour festgehalten wurde. Übrigens das erste Gastspiel von Kamelot überhaupt in der serbischen Hauptstadt. Was mit den anderen auf besagter Tour aufgezeichneten Songs passieren wird (es wurden all abendlich einzelne Songs für eine eventuelle Weiterverwendung einfangen), ist unklar, zumal man eher eine zusammen gewürfelte Live-CD erwartet hätte, die dafür gleich mehrere Stationen und Länder der Tour abdeckt. Mit „Seasons End“ und „Epilogue“ wurden „The Second Coming“ zusätzlich 2 bislang unveröffentlichte Songs zugefügt, die zusammen mit „Memento Mori“ (Live-Video) und „Human Stain“ (Videoclip) dafür sorgen, dass beide CDs bis zum Rand mit Material gefüllt sind.

 

Natürlich kann und darf man die Nase darüber rümpfen, dass so schnell eine weitere Version von „Ghost Opera“ nachgeschoben wurde. Fairerweise muss man aber auch das Zugeständnis machen, dass Kamelot die erweiterte Version ihres aktuellen Albums beachtlich aufgewertet haben, um ihren Fans etwas für ihr Geld zu bieten. Denn auch wenn mit „One cold Winter’s Night“ vor nicht all zu langer Zeit bereits eine (hochwertige) Live-Veröffentlichung raus gehauen wurde, so kann man sich dennoch an der Bühnenumsetzung der damals noch nicht existenten „Ghost Opera“ Stücke erfreuen. Fazit: Darf man kaufen, muss man aber nicht.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 30.03.2008