Kalmah "The Black Waltz" / VÖ 31.03.2006

Melodiöser Death Metal aus Finnland. Wer denkt bei diesem Schlagwort nicht sofort an Children of Bodom, jene Band die im Allgemeinen zu der Speerspitze dieses Genres gezählt wird. Dabei wimmelte es im Land der tausend Seen geradezu von Bands, die sich jener Stilrichtung verschrieben haben, und den Jungs um Alexi Laiho gehörig Konkurrenz machen. Zusätzlich taucht nun mit Kalmah eine Band wieder auf, um die es drei Jahre lang ruhig geworden ist, und die wahrlich genug Power besitzt um die Bodom Bubis von ihrem Thron zu stossen.

Drei wirklich hörenswerte Alben gehen auf das Konto jener Band aus Oulu in Finnland, die sich im Jahre 2003 von ihrem Keyboarder Pasi Hiltula (ex-Eternal Tears of Sorrow) trennte. Was darauf folgte waren drei keyboardlose Jahre, die kurzlebige Überlegung in Zukunft auf den Tastenzauber vollkommen zu verzichten, um schlussendlich Marco Sneck (u.a Keyboarder bei Poisonblack) für den vakanten Posten zu Rekrutierung. Und mit "The Black Waltz" wird nun also die musikalische Wiederbelebung eingeleitet, wobei Kalmah mit diesem Album ihr bisher bestes Werk vorlegen. Schon der erste Song "Defeat" lässt keinen Zweifel offen, dass es die Jungs mit diesem Album wissen wollen. Von Anfang an wird einem nackenbrecherischer und brachialer Melodic Death Metal geboten, der in seiner Umsetzung vollkommen zu überzeugen vermag. Zwar drängt sich ab und zu das Keyboard ein wenig zu stark in den Vordergrund, was jedoch von den mitreißenden Songstrukturen wieder ausgeglichen wird. Dabei kann vor allem die flinke und auch variable Gitarrenarbeit begeistern, wobei in den Soloeinlange immer wieder eine leichte rockige Attitüde durchschimmert. Zusätzlich prügelt Schlagzeuger Janne Kusmin (ex-Catamenia) alles in Grund und Boden, während Grunzmonster Pekka Kokko mit seinem Gesang die nötige Portion an Aggression beisteuert. Tja, und das wären sie also, die Zutaten aus denen Kalmah 11 Songs gebastelt haben, die so auch im Lehrbuch des Melodic Death Metals stehen können. Denn egal welchen Song man sich rauspickt, auf "The Black Waltz" gibt es keinen Durchhänger, sondern nur Nackenbrecher. Von dem schon erwähnten "Defeat", über "Time Take" und "To the Gallows", bis hin zum Titeltrack und "Mindrust" wird man durchgehend mit bestem Stoff bedient. Wobei Kalmah dabei den idealen Mittelweg zwischen Härte und Melodie beschreiten, sich aber im Endeffekt immer für die Härte entscheiden und das Ganze somit nie zu stark verwässern.

Mit "The Black Waltz" liefern Kalmah das momentan beste Melodic Death Metal Album des Jahres ab, und haben sich damit nun endgültig in die Königsklasse vorgespielt. Die Konkurrenz wird sich auf alle Fälle schwer darin tun, um dieses Album zu übertreffen. Und somit ist "The Black Waltz" eine todsichere Empfehlung für alle Fans des Melodic Death Metal, die an diesem Album wahrlich ihre Freude haben werden.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 18.03.2005