Jungle Rot „What Horrors Await“ / VÖ 30.04.2009

 

 

Spätestens seit 1994 ist der US-Bundesstaat Wisconsin nicht mehr nur für seine Irren bekannt, sondern auch für feinstes Todesblei der alten Schule. Dass die vier von Junge Rot auch nach 15 Jahren noch fast so frisch sind wie am ersten Tag, beweisen sie uns mit ihrem sechsten Langeisen. Denn „What Horrors Await“ ist nicht nur ein grundsolides Album, sondern ein wahres Kleinod des thrashigen Death Metal.

 

Den Startschuss zu diesem faszinierenden Höllentrip gibt „Worst Case Scenario“, das auch gleich stellvertretend und exemplarisch für die gesamte Scheibe stehen kann. Nach einem Midtempo-Einstieg mit bereits knallharten Riffs folgt ein kurzer Übergang, der den Hörer hinführt zu rasenden Uptempo-Backbeat-Passagen und brachialen Doublebass-Einsätzen. Die ruhigen, von zweistimmigen E-Gitarren getragenen Parts sorgen für einen willkommenen Farbtupfer, wonach das Doublebass den Hörer wieder fast zum Kopfwippen zwingt. Von der Doublebass-Dampfwalze „State Of War“ über das geschickt komponierte „Two Faced Disgrace“ bis hin zum aggressiven, druckvollen „Atrocity“: Da gibt es wahrlich fast nichts auszusetzen! „Two Faced Disgrace“, das auch gleich als Anspieltipp genannt sein soll, besticht durch ein geradezu vorbildliches Songwriting und unglaublich stilsicheren Umgang mit Tempowechseln.

 

„What Horrors Await“ ist ein sauber und transparent produziertes Stück Todesblei, das seinen thrashigen Wurzeln treu bleibt und ein heißer Anwärter auf die Death Metal-Top Ten des Jahres 2009 ist.

 

Richard Hänzi – www.sounds2move.de / 15.05.2009