Judas Priest „British Steel – 30th Anniversary Edition“ / VÖ 07.05.2010

 

 

 

Pünktlich zum dreißigsten Geburtstag von “Britsh Steel” lassen sich Judas Priest nicht lumpen und schnüren den kaufwilligen Fans ein zwei bzw. drei Scheiben umfassendes Jubiläumspaket ihres Evergreens. Dieser enthält das Originalalbum in einer komplett neu gemasterten Version, welche allerdings bereits vor ein paar Jahren separat erschienen war und somit keine wirkliche Überraschung oder Bereicherung der heimischen Sammlung darstellt. Den feinen Unterschied machen hier auch die beiden Bonustracks nicht, nämlich eine Live-Version von „Grinder“ und die B-Seite „Red, White & Blue“. Warum? Richtig – ebenfalls von besagtem Remaster bekannt.

 

Also muss eine Live-Show aus dem Sommer 2009 die Kohlen aus dem Feuer holen. Passenderweise hat man „British Steel“ während der letzten US Tour (in weiser Voraussicht) in voller Pracht gespielt, so dass dieser Mitschnitt nun seinen Weg auf diese Wiederveröffentlichung gefunden hat. Insgesamt 16 Stücke hatten Rob Halford und Co. im Programm, die je nach Version als DVD oder auch noch samt zusätzliche Live-CD zum Lieferumfang gehört. Das hat sicherlich seinen Reiz, kann man doch wunderbar die Ur-Version mit der Jetzt-Version von Nummern wie „Metal Gods“, „The Rage“ oder dem nicht tot zu kriegenden „Breaking the Law“ vergleichen. Weitere NWOBHM-Göttergaben wie „Living after Midnight“ und „You don’t have to be old to be wise“ haben ebenfalls bis heute nichts an ihrer Klasse eingebüßt. Einzig „United“ wird wohl nie eine meiner Lieblingsnummern werden, klingt dieser Song doch vor allem aus heutiger Sicht erschreckend drucklos und unaufregend, selbst wenn sich der Refrain live super mitschmettern lässt. Das wäre dann aber auch der einzige Ausfall auf einem Album, das völlig zu Recht als uneingeschränkter Klassiker gilt. Abgesehen davon hat „British Steel“ vielleicht DAS Metalcover überhaupt, denn viel cooler und aussagekräftiger als mit der weltbekannten Rasierklinge kann man seinen Stahlträger kaum verpacken. Da ist es fast schon ein bisschen schade, dass diesem Re-Release ein überarbeitetes Kleidchen überstülpt wurde, selbst wenn man sich zum Glück immer noch recht nah am Original bewegt.

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 07.05.2010