Jon Oliva`s Pain „Festival“ / VÖ 19.02.2010

 

 

 

Der Mountain King will es auch nach dem Ende von Savatage weiterhin wissen und veröffentlicht mit seiner Band Jon Oliva`s Pain nun schon das vierte Album im Zweijahrestakt. Während „Tage Mahal“ ziemlich sperrig gehalten war, enthielt „Maniacal Renderings“ eine Reihe von Hits im besten Achtziger-Gewand. „Global Warning“ funktioniert hingegen hauptsächlich als Konzeptalbum, klang somit wiederum anders als seine beiden Vorgänger. Als geneigter Hörer von Olivas Musik konnte man also gespannt sein, was uns der Herr diesmal auftischt.

 

Schon der mäßig spannende Opener „Lies“ macht klar, dass diesmal der Bombast der letzten Platten der S-Klasse verstärkt Einzug erhält. Danach wird mit „Death Rides A Black Horse“ sofort der erste Hit abgeliefert, schwerfällig und mächtig mit tollem Gitarrenspiel von Matt Laporte. Spätestens jetzt fällt auch auf, dass leider wieder dieser unsägliche Snaresound von „Maniacal Renderings“ zu hören ist. Derartig viel Hall auf der Snare mag doch seit zwanzig Jahren niemand mehr und passt hier auch nicht zu dem wuchtigen, fast schon modernen Sound der Gitarren oder auch der Bassdrum. Dafür wartet der Titeltrack mit einem grandiosen Hauptriff auf, im Refrain von „Afterglow“ gibt es altbekannten Chorgesang, Jon Oliva ist immer noch ein Meister der Balladen („Now“), kann auch noch richtig harten Metal („The Evil Within“) und allgemein besitzt er natürlich weiterhin eine einzigartige Stimme, welche nach wie vor zu packen weiß. Ferner muss ich noch einmal die Gitarrenarbeit hervorheben. Was Matt Laporte über weite Strecken an Technik und Gefühl auf der Gitarre offenbart, ist dem Erbe Criss Olivas durchaus würdig!

 

Abschließend bleibt zu sagen, dass „Festival“ zwar eine gute, aber nicht außergewöhnliche Platte geworden ist. Besonders im Vergleich zu den letzten beiden Scheiben aus dem Hause Jon Oliva`s Pain fällt sie etwas ab aufgrund des Fehlens wirklich herausragender Stücke.

 

Nils Obergöker – www.sounds2move.de / 11.02.2010