Jennie Tebler & Quorthon "Silverwing" (Single) - Plattenkritik / VÖ 03.06.2005

Der 7.Juni 2004, wird wohl für jeden Metalfan als schwarzer Tag in Erinnerung bleiben, da an diesem Montag Thomas Forsberg, besser bekannt als Quorthon, mit nur 39 Jahren an einem Herzinfarkt verstarb.Jener Mann, der mit seiner Band Bathory den Black und Viking Metal mitbegründet hatte, war für immer von uns gegangen und alles was übrig blieb, war tiefste Trauer um einen höchst Kreativen Musiker.

Nun kommt mit der Silverwing Single, das musikalische Vermächtnis von Quorthon in die Läden, da dieser Song seine letzte Studioaufnahme darstellt. Zusammen mit der Ex-Lake of Tears Sängerin Jennie Tebler, wollte Quorthon das Projekt Silverwing ins Leben rufen und der gleichnamige Titelsong, bietet nun einen Ausblick auf das, was daraus hätte werden können.

Begleitet von hart stampfenden Gitarren, legt der Song von Anfang an gemächlich, aber dennoch mächtig los und erzeugt ohne grossen Bombast eine epische Atmosphäre. Dabei fügt sich der Gesang von Jennie Tebler, die ein sehr klares und natürliches Sangesorgan ihr Eigen nennt, sehr gut in die von Quorthon gespielte Musik ein. So präsentiert sich der Song als eine rohe Variante des Bombast Metals, die hier mit einer nordischen und erhabenen Grundstimmung einhergeht und von BOSS (Inhaber des Black Mark Labels und Vater von Quorthon) mit einer sauberen Produktion bedacht wurde. Mit dem akustischen Songs to Hail up Hight wird dann noch ein musikalischer Abschied und Tribut an Quorthon dargeboten, bei dem die traurig schöne Gesangsleistung von Jennie Tebler, einem mehr als nur einen Gänsehaut über den Rücken jagt.

Es ist schon schwer, das musikalische Vermächtnis eines Toten zu beurteilen, vor allem wenn es sich dabei um ein Idol und einen Mitbegründer einer ganzen Szenenbewegung handelt. Objektiv betrachtet ist die Single nämlich grundsolide, vermögen beide Songs zu unterhalten und aus dem Silverwing Projekt, wäre sicherlich ein mehr als nur Hörbares Album hervorgegangen. Dennoch kann ich mir vorstellen, das die harte Fanbasis, jene denen die alten Bathory Alben heilig sind, wohl ein Problem mit der Silverwing Single haben werden, während Neu-Hörer ohne eine Bathory Vergangenheit, durchaus gefallen daran finden könnten.

Nando Rohner – http://www.sounds2move.de/ / 27.06.2005