Jeff Loomis „Zero Order Phase“ / VÖ 22.08.2008

 

 

Nach dem sehr erfolgreichen und überaus hochwertigem Warrel Dane Solodebüt „Praises To The War Machine“ versucht sich nun auch Nevermores Gitarrengott Jeff Loomis an einem Soloalbum. „Zero Order Phase“ ist dabei ein Soloalbum der anderen Art, denn auf Vocals wurde verzichtet. Wir haben es hier mit einem klassischen Instrumentalalbum zu tun.

 

Der Opener „Shouting Fire At A Funeral“ weckt sofort Erinnerungen an Nevermore. Das gesamte Rhythmussegment, der Songaufbau – es ist eigentlich sofort klar, wer hier am Werk ist. Natürlich ist der Frickelfaktor auf einem Instrumentalalbum dieser Art durchaus höher; allerdings dosiert Jeff Loomis die Anteile der Soli genau richtig und somit wird der Hörer eben nicht erschlagen, sondern darf einfach nur einem wirklich guten Opener lauschen. „Opulent Maelstrom“ ist schon wesentlich technikverliebter, versteckte Einsätze von Akustikgitarren lockern das hart riffende Fundament ein klein wenig auf, verschaffen etwas Abwechslung, bevor Jeff Loomis mit seinen Künsten am Griffbrett fortsetzt.  „Azure Haze“ fällt ein klein wenig aus dem Rahmen. Im Gegensatz zu den ersten Titeln geht es hier verhältnismäßig balladesk zu. Dieses Lied sucht sich somit eher gemächlich seinen Weg durch eure Gehörgänge. Auch hier wieder ein dickes Lob an die Soli. Einfach große Klasse. Zwar vermisse ich schon ein ums andere Mal eine Stimme, aber dennoch ist „Zero Order Phase“ eine absolut interessante Erfahrung. „Devil Theory“ macht keine Ausnahme, ist allerdings wieder einige Klassen härter als „Azure Haze“.  Der Frickelfaktor wird hier enorm auf die Spitze getrieben, so dass es mir etwas schwer fällt, dem Lied zu folgen. Dennoch ist es absolut hochklassig, wie Jeff Loomis seine Soli in sanften Akustikgitarren münden lässt und somit Gänsehautatmosphäre kreiert.

 

„Zero Order Phase“ hat eine Spielzeit von ca. 60 Minuten. In dieser Zeit bekommt ihr Einblick in ein interessantes Instrumentalalbum. Grundsätzlich bevorzuge ich zwar Musik mit Vocals, aber dennoch ist „Zero Order Phase“ ein empfehlenswertes Stück progressiven Metals. Insgeheim wünsche ich mir aber, dass Jeff Loomis mit seinen Jungs alsbald ein neues Nevermore Album aufnehmen wird…

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 28.08.2008