Jamsbyus „Jamsbyus“ / VÖ 2005

Ui, Ui, Ui, was haben wir denn da? Ein Album, das wie eine Kinderüberraschung einem drei Sachen auf einmal bietet. Da hätten wir eine Band die unter maßloser Selbstüberschätzung leidet, Songs die in keiner Weise begeistern können und einen Sänger, der lieber das singen sein lassen sollte. Tja, ab und zu wird es einem einfach zu leicht gemacht, so richtig Böse zu sein.

Nun gut, ich bin ein Schreiberling für ein Musikmagazin und als solcher muss man auch durch solche untiefen waten, wie jene die sich einem beim Anhören des „Jamsbyus“ Demos auftun. Doch es muss getan werden, was getan werden muss und somit möchte ich erstmals festhalten dass Jamsbyus aus deutschem Lande, sprich aus Niederbayern kommen. Laut eigener Aussage und ich möchte nun die Band selber zitieren, vereinen die fünf Jungs das Beste aus „Rock, Funk und ehrlicher Songwriter-Musik mit einer nicht überhörbaren Portion Seattle“, wobei sogar ein Stichwort wie „The Doors vs. Seattle“ fällt. Doch wer nun denkt dass dies schon alles sei, dem möchte ich noch folgende musikalische Umschreibung ans Herz legen: „Eine klare Anlehnung an den amerikanischen Soundstil mit Einflüssen der 90er Jahre und dem modernen Alternativen Rock. Melodiöse Gitarrenriffs, harmonierender Bass und funkige Beats verbunden mit einer charismatischen Stimme“. Die Band meint das übrigens todernst, wobei wir uns nun von diesem hochgestochenen Wunschtraumgelabere wegbewegen wollen und das ganze einfach Mal mit nüchternen Augen betrachten. Und nun muss ich leider richtig gemein werden, denn obwohl es sich um eine Eigenproduktion handelt und ich eigentlich sehr gutmütig bin, kann ich kein gutes Wort über dieses Album schreiben. Das dargebotene ist nicht nur schlecht, sondern in anbetracht der überschwänglichen Selbstbeweihräucherung von Jamsbyus, eine glatte Beleidigung für mein Ohr. So fehlt es der Musik nicht nur am nötigen Esprit, sie ist auch von der Instrumentierung her ohne jegliches Gefühl umgesetzt und der Sänger singt lustlos und vor allem alles andere als Charismatisch.

Verzeihung, aber wo bleibt der versprochene Rock, der Funk, die Harmonien der oder was sonst noch so grosspurig in diese musikalische Schandtat hineininterpretiert wird, wobei sich hier doch nur eine Band fern jedes Talentes austobt. Einzig die Produktion kann man als akzeptabel bezeichnen, was die Songs aber nicht besser oder hörenswerter macht. Ich bin mir sehr wohl bewusst dass aller Anfang schwer ist, dass man viel Herzblut in seine künstlerische Arbeit steckt und dass es einen Schmerzt, wenn jene in der Luft zerrissen wird. Von daher bin ich aus Prinzip eher milde im Umgang mit Eigenproduktionen, weil in diesen wirklich noch Idealismus für die Musik steckt und dennoch habe ich keine andere Wahl, als über Jamsbyus gnadenlos zu Urteilen. Denn wenn man schon so große Töne spuckt, die eigene Musik in die Schnittmenge zwischen „The Doors“ und dem fast schon heiligen Sound aus „Seattle“ stellt, dann sollte man seine Hausaufgaben ein wenig besser gemacht haben. Aber das haben Jamsbyus hörbar leider nicht getan, was dieses Album in keiner weise tolerierbar macht und zu hoffen lässt, dass Jamsbyus kein Zweitwerk folgen lassen mögen. In diesem Sinne kann ich zu diesem Album wirklich nichts mehr sagen, außer dass ich doch noch zwei Positive Sachen gefunden habe, die ich nun noch hervorheben möchte. Zum einen wäre da dass wirklich ansehnlich gestaltete Booklet und zum anderen die Tatsache, dass dieses Album Gott sei Dank nach 52 Minuten endlich ein Ende findet.

Wer nun dennoch Interesse an diesem Album hat, dem möchte ich die Adresse zu der Bandhomepage nicht vorenthalten ( www.jamsbyus.de/ ). Ich für meinen Teil, bin jedoch mit diesem Album durch und werde es nun in jene staubige Ecke verstauen, in die solch ein Machwerk gehört und aus dieser werde ich es auch nie wieder hervorholen.

Nando Rohner - www.sounds2move.de / 10.02.2006