James LaBrie „Elements of Persuasion“ - Plattenkritik / VÖ 29.03.2005

Das James LaBrie in einer der erfolgreichsten Progressive Metal Bands des Planet singt scheint dem kanadischen Dream Theater Frontmann nicht genug zu sein. Nebenbei veröffentlichte der Gute seit 1999 auch noch 3 Soloalben (dieses mit eingerechnet) , dabei aber nun erstmals unter seinem bürgerlichen Namen und nicht unter dem Pseudonym „Mullmuzzler“.

Auf „Elements of Persuasion“ komprimiert James LaBrie nicht nur gewohnte Klänge wie schnittiges Riffing oder atmosphärische Keyboard-Linien, sondern auch Einflüsse, die im Konzept von Dream Theater keinen Platz finden. Dabei hat LaBrie einmal mehr unter Beweis gestellt dass er es wie kaum ein zweiter versteht tiefgründige Texte zu verfassen, mit denen er sich nicht nur perfekt auszudrücken weiß, sondern auch den einen oder anderen Denkanstoss zu erteilen vermag. Die gewohnte Qualität steht dann auch bei diesem Album wieder im Vordergrund und so können sich nicht nur der kraftvolle Opener „Crucify“ oder „Undecided“ mehr als hören lassen. Sondern auch Titel wie das experimentelle „Alone“, das überraschend mit New Metal Elementen angehaucht ist weiß durch sein stimmiges Gesamtbild zu überzeugen. Die ruhigen Momente wurden ebenso bedacht wie konsequent gewählt, was Stücke wie das poppige, teilweise fast schon Trance-artige „Lost“ oder aber die größtenteils von dominantem Schlagzeugspiel begleitete Ballade „Smashed“ beweisen.

Insgesamt hat LaBrie eine große Anzahl eher untypischer Elemente und Samples verwendet, was „Elements of Persuasion“ zu einem sehr spannenden und überraschenden Album macht. Nur ist die Gefahr groß, dass mancher Hörer, der selten oder nie zu Prog Scheiben greift mit diesem Werk erst einmal ziemlich überfordert ist. Aber Freunde des „Easy-Listening“ werden ohnehin kaum auf die Idee kommen zu einem Album wie diesem zu greifen.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 18.03.2005