Jack Slater „Blut/Macht/Frei“ / VÖ 09.05.2008

 

 

Jack Slater aus deutschen Landen spielen auch auf ihrem neuen Album, welches auf den wenig erbaulichen Titel "Blut/Macht/Frei" hört, wohl eine nicht allzu geglückte Spielerei mit unerfreulichen Slogans unserer jüngeren Vergangenheit darstellend, technischen Death Metal mit einigen Frickelpassagen, untermalt von gutturalem Gesang. Dass sie sich der deutschen Sprache bedienen, fällt bei dieser Gesangstechnik nicht weiter auf; man versteht ohnehin nichts, es könnte auch indisch sein.

 

Die Gitarren flirren, es werden hakelige Wendungen in jeden Song eingebaut und die Drums klackern. Haften bleiben will da wenig. Zwar fällt die Produktion klarer, transparenter aus als bei den eben vernommenen Cliteater, aber sehr songdienlich werden die Hooks nicht arrangiert. Der Bass macht sich manchmal böllernd, fordernd bemerkbar, aber Akzente setzt auch er nicht. Ein Manko kann schon am Anfang beim Namen genannt werden: Bei dieser Band sind die einzelnen Songs kaum voneinander zu unterscheiden. Das Saxophon im Song "Narbe" ist sicher mal eine Idee, welche innehalten lässt. Allerdings hat eine Band wie Amorphis ("Tuonela") derartiges schon ganz anders, effektiver, atmosphärischer, untermalender eingesetzt und vor allem songdienlich integriert. Sämtliche Songs sind aus verschiedenen widerborstigen Passagen zusammengesetzt, welche manchmal recht zusammengestückelt erscheinen. Nur das nicht ganz typische "Amnestia" fällt positiv aus dem Rahmen, denn da gibt es auch mal eine sehr einprägsame Hookline, beinahe melodisch könnte man den Track nennen.

 

Dann verfällt die Band wieder in das ewiggleiche Schema. Unentwegt verästeln sich die Songs, gehen eigene technische Wege. Immer solieren die Gitarren, verlieren sich in verwirrenden Frickeleien zu nicht gerade abwechslungsreich zu nennenden Gesängen. Riffs gibt es selten, in "Rost" oder "Narbe II" tauchen mal welche auf, um sogleich wieder hinfortgefrickelt zu werden. Die Breaks sind so häufig, dass sie die Struktur der Tracks bestimmen, denn das Strophe-Chorus-Strophe-Prinzip findet kaum Anwendung. Jack Slater bieten brutalen Death Metal nach US-amerikanischen Vorbildern mit stark (pseudo)progressiver Schlagseite. Wer technisches Gitarrengehakel über 50 Minuten aushält, kann ja mal reinhören; mich berührt diese auf kompliziert gemachte Form von Musik wenig.

 

M.E. – www.sounds2move.de / 06.06.2008