It Bites "The Tall Ships" / VÖ 26.09.2008

 

 

Dreh- und Angelpunkt der Songs auf It Bites' Album "The Tall Ships" sind eingängige Gesangsmelodien und Ohrwurm-Refrains. Dazu passt auch die Stimme von Gitarrero und Leadsänger John Mitchell wie die Faust aufs Auge, hat doch das leicht angeraute aber dennoch gefällige Organ des Briten irgendwie ein gewisses Achtziger Jahre Pop-Rock-Flair. Zudem umsegeln "The Tall Ships" auf ihrer fast siebzigminütigen Fahrt auch sämtliche Unwetter des Zorns und Nebelbänke der Melancholie, treiben vielmehr ausschließlich auf den sanften Wellen positiver Stimmungen dahin.

 

Im Ergebnis ist das Album dann auch eher ein Pop- denn ein Progrock-Werk (allerdings auf hohem musikalischen Niveau). Das ist natürlich nicht per se etwas Schlechtes, allerdings in dieser etwas oberflächlich und gefällig wirkenden Form persönlich so gar nicht mein Ding. Diesen durchaus interessanten Momenten wie der coolen Orgel in "Memory Of Water" oder den vermutlich augenzwinkernd gemeinten Latin-Pop-Gesangspassagen in "Great Disasters" zum Trotz. Dennoch: Wenn sich irgend jemand vorstellen kann, wie Bon Jovi mit etwas komplexeren Arrangements und einem gewissen Plus an Ideenreichtum klingen würde und glaubt, Gefallen am Ergebnis dieses Gedankenspiels gewinnen zu können, darf gerne mal in "The Tall Ships" herein hören und wird vielleicht sogar begeistert sein. Allen Anderen entgeht meiner Meinung nach nur wenig, wenn sie auf dieser Schiffsreise nicht mitfahren.

 

Florian Gothe – www.sounds2move.de / 30.09.2008