Into Eternity "The Scattering of Ashes" / VÖ 22.09.2006

Seit ihrem 2004 veröffentlichten Drittwerk "Buried in Oblivion" sind die Kanadier Into Eternity zweifellos der Liebling der Kritiker. Der Mix aus Härte und Melodie, aus progressiven und eingängigen Songstrukturen wusste damals so ziemlich jedes metallische Medium zu überzeugen, egal ob nun Print- oder Webmagazin. Und nun schieben Into Eternity mit "The Scattering of Ashes" den Nachfolger zu ihrem bisherigen Magnus Opus nach, um selbiges damit vielleicht gar zu übertreffen.

Melodischer und durch und durch progressiver Death Metal, das ist die Marschrichtung, die Into Eternity auch auf "The Scattering of Ashes" einschlagen. Über eine Spiellänge von 41 Minuten duellieren sich sowohl filigrane Gitarrenriffs wie auch klarer und harscher Gesang, während daraus verschlungene Songstrukturen gesponnen werden. Vor allem der gesangliche Leistung von Neuzugang Stu Block ist zu verdanken, dass sich so mancher Refrain zu einem echten Sahnestück verwandelt. Verfügt Mr. Block doch über ein sehr variables Stimmorgan und setzt jenes gekonnt ein, wobei er sowohl die hohen wie auch die emotional klaren Gesangspassagen mit Leichtigkeit meistert. Den todesbleiernen Gegenpart wird von Bandgründer Tim Roth gesungen, der sich zusätzlich auch für die detailverliebte und blitzschnelle Gitarrenarbeit verantwortlich zeichnet. Was er auf seinem Saiteninstrument an Riffs und Breaks hervorzaubert - das kann sich locker mit den ganze großen der Szene messen. Dabei ist es auch seinem schreiberischen Können zu verdanken, dass man auf "The Scattering of Ashes" keinen mittelmäßigen Song vorfindet, sondern sich Hit an Hit reiht. Vor allem der Opener "Severe Emotional Distress" mit seinem süchtig machenden Refrain, das aggressiv groovende "Timeless Winter", das besinnlich startende und im Tempo wechselhafte "Surrounded by Night" oder das temporeiche und wild nach vorne lospreschende "Suspension of Disbelief" haben meine Nackenmuskeln dementsprechend strapaziert. Zwar gelingt es Into Eternity nicht ihr Magnus Opus "Buried in Oblivion" zu übertreffen, da der Aha- und Überraschungseffekt des Vorgängers ausbleibt. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass es sich bei "The Scattering of Ashes" um eine rundum gelungene Angelegenheit handelt.

Fans der Band werden 100% ihre Freude an dieser CD haben, da Into Eternity wie gewohnt qualitativ hoch stehende Musik abliefern. Alle anderen die mit der Band noch nicht vertraut sind, sollten ruhig auch mal ins Album reinhören. Denn wenn man Into Eternity noch nicht kennt, dann hat man definitiv was verpasst.

Nando Rohner – www.sounds2move.de 20.09.2006