In Slumber – Scars: Incomplete / VÖ 23.03.2007

Wolfgang Rothbauer hat viel Zeit – oder, und das erscheint mir sehr viel wahrscheinlicher: Er ist ein Vollblutmusiker durch und durch. Als Gitarrist von Eisblut und Chef von Thirdmoon hat er noch genügend Zeit für die Death Metaller In Slumber. Diese haben nun mit den anderen Engagements des Herrn rein gar nichts zu tun. Und: Bei In Slumber mimt Wolfgang Rothbauer den fiesen Schreihals.

In Slumber spielen, wie eingangs erwähnt, Death Metal. Und zwar Death Metal der melodischeren und groovigeren Sorte. Cryptopsy oder Cannibal Corpse Gefrickel erwartet euch also nicht. Melodischer Death Metal a la Dark Tranquility und Konsorten allerdings auch nicht. Die Songs ertönen immer mit einer gewissen Grundhärte versehen – und gleichzeitig melodisch aus den Boxen. Die Produktion ist fett, so kommen die Songs gut zur Geltung. Gelgentliche Blastbeats Einsätze sorgen für Aggression und wilde Moshanfälle, bevor selbige Blastbeats in Melodien münden, die dann wiederrum ziemlich platt vernichtet werden – durch, ratet mal: Blastbeats. Nicht grade der kreativste Weg, aber effektiv: Die Songs klingen variabel und abwechslungsreich, Eintönigkeit geschweige denn Langeweile treten eigentlich nicht auf.  In den groovigeren Passagen verwenden in Slumber, etwa beim Opener, feine Gitarrenmelodien und Soli. Im selbigen Song befindet sich übrigens ein Mosh-Part per Excellence. So spielen sich In Slumber durch ihr 11 Songs langes Album – und das macht Spaß. Es ist sicherlich keine songwriterische Offenbarung oder gar eine Revolution, aber „Scars: Incomplete“ ist in meinen Ohren dennoch ein gelungenes Stück Death Metal, an dem sich viele Metaller erfreuen könnten.

Wenn es Wolfgang Rothbauer jetzt noch gelingt,  sein etwas eintöniges Organ besser in den Griff zu bekommen, dann haben wir es mit einer richtig guten Band zu tun. Aber mit „Scars: Incomplete“ beweisen In Slumber bereits heute, dass altbewährtes nicht verstaubt und altbacken klingen muss. Gut gemacht!

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 03.03.2007