Insidious Disease „Shadowcast“ / VÖ 12.07.2010

 

 

 

Über das Line Up dieser Supergroup dürfte in der Vergangenheit zur Genüge berichtet worden sein. Silenoz und seine Kollegen debütieren nach einiger vergangener Zeit nun mit „Shadowcast“. Geboten werden 11 Lieder inklusive Death Cover „Leprosy“.

 

Während dieser 46 Minuten zelebrieren die Herrschaften einen recht old-schooligen Death Metal, der zwar produktionsbedingt etwas zu glatt und sauber aus den Boxen tönt, aber insgesamt immer noch genügend Eier hat, um eine beeindruckende Durchschlagskraft zu entwickeln. Der Opener „Nuclear Salvation“ gibt dann sogleich die Marschroute vor: Recht simpler Death Metal, durchaus mit Melodielinien garniert, dazu heisere Vocals von Morgoth-Schreihals Marc Grewe – dies alles in einem wuchtig wummernden Fundament unterlegt. „Boundless“ gibt sich melodischer und weniger schroff, rockige und stampfende Sequenzen lassen dieses Stück zu einer Art Dampfwalze mutieren. Für mich vermutlich der geheime Hit des Albums – stark, wie Insidious Disease mit vermeintlich einfachen Mitteln ein intensives Stück Musik erschaffen. „Facemask“ geht sehr geradeaus und schnörkellos direkt ins Fressbrett, auch hier ist ein großes Lob an die Instrumentenfraktion angebracht. Blastbeats gehören hier ebenso zu wie langsamere Zwischenparts.

 

Überhaupt legen Insidious Disease viel Wert auf Abwechslung. Dies gelingt soweit durch die Bank bemerkenswert gut. In Anbetracht des kreativen Potenzials der Mannschaft mag so mancher auf die Idee kommen, dieses Werk als „innovationslos“ abzutun; denn in der Tat erfinden Insidious Disease das Rad sicherlich nicht neu, aber die Art und Weise, wie die Jungs ihren old-schooligen Death Metal zocken, nötigt mir Respekt ab. Nächstes Mal dann aber bitte mit etwas mehr Dreck und Rotz in der Produktion. Dennoch beide Daumen hoch.

 

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 31.07.2010