In Mourning „Monolith“ / VÖ 29.01.2010

 

 

 

Das Coverartwork mit dem sich “Monolith” schmücken darf, macht gleich vorweg einen exzellenten Eindruck. Unüberschaubar war hier der große Meister und mein persönlicher Lieblingscoverkünstler Travis Smith am Werk, zu dessen Kundenstamm so klangvolle Namen wie Riverside, My Dying Bride und Amorphis zählen.

 

Gut für In Mourning: Die Musik kann dem Niveau der Fassade durchaus das Wasser reichen. Fast durchgängig wird auf eine düstere Atmosphäre aus bedrohlichen Riffs und derben Grunts gesetzt. Aber eben nur fast, denn In Mourning wissen genau, dass diese Form von metallischer Musikkunst nur dann richtig gut funktioniert, wenn man auch Kontrastpunkte gekonnt zu setzen weiß. Dies geschieht wie bei den meisten anderen Bands mittels Klargesang (hier noch verbunden mit Akustikgitarren), was „The Smoke“ in seine Intensität und Gesamtheit fast schon auf Swallow the Sun-Niveau erhebt. Dieser Achtminüter hat es einfach in sich und ist einer der Höhepunkte dieses etwa einstündigen Langeisens. Ganz offensichtlich haben die Schweden ihre Hausaufgaben gemacht und mit „Monolith“ ein richtig starkes Scheibchen zwischen Dark, Melancholic, Melodic Death und Doom Metal zusammen geschustert. Interessanterweise fällt ausgerechnet die Eröffnungsnummer „For you to know“ aber mal so richtig aus dem Rahmen. Nicht weil wir es hier mit einem unbestrittenen Hit vor dem Herren zu tun haben, sondern viel mehr, weil besagtes Stück so klingt als hätten neben den üblichen Einflüssen auch In Flames, Fear Factory, Riverside und bezüglich der Stimmfärbung im Chorus sogar Korn (!) ihre Finger im Spiel gehabt. Liest sich vollkommen abgefuckt? Ich weiß! Ergibt in Wahrheit aber trotzdem ein ziemlich geiles, wenn auch etwas aus dem Rahmen fallendes Stück Musik. Und wer darauf doch nicht klar kommt (Banause!), den versöhnen die folgenden sechs Tracks im Handumdrehen, bevor „Monolith“ im satte 12 Minuten langen Epos „The Final Solution“ gipfelt und dabei sozusagen noch einmal alle Stationen der Vorgängertracks zusammenfasst. Wer Bock auf trendresistenten, stilvollen und vom Sound bis zum Artwork qualitätsbewussten Düstermetal hat, ist hier goldrichtig. Ein Reinhören wird wärmstens empfohlen!

 

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 22.01.2010