In Flames – Soundtrack to your escape / VÖ: 29. März 2004

Wer geglaubt hat, in Flames wären nach „Reroute to remain“ geradewegs Richtung Mainstream angetrifftet, der irrt sich.

In Flames haben wieder eine Schippe an Härte zugelegt und so gibt´s von Anders Friden und Co mit „Soundtrack to your Escape“ ein Album, dass euch ohne Kompromisse die Falten aus dem Gesicht bügelt. Laut und hart – so kennt man die Schweden und so geht es auch auf dem aktuellen Werk zugange, ohne jedoch die für In Flames typischen Melodien zu vernachlässigen. Der Konkurrenz mal wieder um Meilen voraus (daher wahrscheinlich auf der Flucht) gibt´s Melodic Death Metal vom feinsten.

Songs wie „My sweet shadow“, „F( r)iend“ oder „Bottled“ zeigen, warum die Göteborger in ihrem Genre das Maß aller Dinge sind. Aber auch die Single „The Quite Place“, welche etwas weniger Gegrunze, dafür mehr klaren Gesang enthält und mit einer hymnenhaften Melodie gesegnet ist, weiß schon beim ersten anhören zu gefallen (wobei das Intro auch bei Linkin Park Verwendung gefunden hätte). „The Quite Place“ schlägt gekonnt die Brücke zwischen „Reroute to remain“ und dem aktuellen Flucht-Soundtrack. Zwischendurch nehmen In Flames auch mal gekonnt das Tempo raus und präsentieren mit „Evil in a closet“ nicht etwa eine Ode an ihren Dünnpfiff, sondern ein atmosphärisch dichtes, ruhiges Stück welches den Zuhörer aber nur kurz verschnaufen lässt um dann noch mal zu explodieren. Friden klingt zu Beginn ein weinig nach Jonathan Davis, zeigt aber schon nach kurzem sein gewohntes Klangbild und erstickt so jeden „Vergleich“ im Keim.

Alles in allem wird diese Scheibe den meisten Fans gefallen und sicher noch ein paar weitere Anhänger rekrutieren. Wer jedoch ob der unverschämten Anmaßung mit Korn / Linkin Park meint eine Combo selbiger Art zu entdecken befindet sich gehörig auf dem Holzweg! Diese Schweden sind kein Mainstream sondern Death Metal höchster Güteklasse.

Markus Rutten - www.sounds2move.de / 06.05.2004