In Flames „Come Clarity“ / VÖ 03.02.2006

Auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war: In Flames sind zurück. Im Gepäck haben sie ihr neues Album „Come Clarity“. Dieses repräsentiert laut Gitarrist Björn Gelotte in gewisser Weise die gesamte Karriere der Göteborger, haben doch alle bisherigen Veröffentlichungen den heutigen Sound der Band seiner Auffassung nach mitdefiniert.

Damit liegt der Schwede gar nicht mal falsch, wobei In Flames auf ihrem neuen Album in keinster Weise altbackend oder angestaubt klingen. „Come Clarity“ klingt modern, genießt eine fette Produktion und drück amtlich aus den Lautsprechern. Im Vergleich zum Vorgängeralbum „Soundtrack to your Escape“ haben die Herren um Sänger Anders Friden das Gaspedal deutlich weiter durchgetreten – und das tut den Songs und dem ganzen Album verdammt gut. Durch das angezogene Tempo entwickeln die Stücke schnell eine mitreißende Dynamik, was Songs wie „Reflect the Storm“ oder „Crawling through Knives“ (genau, so sollte das Album anfangs auch heißen) zu echten Hymnen macht. Anständig auf den Putz hauen In Flames auch beim Duett „Dead End“, für das die schwedische Singer/Songwriterin Lisa Miskovsky gewonnen wurde. Die Dame, die sich mit ihrer eigenen Musik eigentlich meilenweit vom Metal entfernt bewegt, legt im privaten Leben durchaus gern mal eine härtere Scheibe in den Player. Stimmlich harmoniert die Blondine vortrefflich mit dem räudigen Organ Friedens, was dafür sorgt dass diese Kooperation als weiteres Highlight auf „Come Clarity“ definiert werden kann. Auch die Verschnaufpausen sind mit bedachte gewählt und das Titelstück „Come Clarity“ führt souverän die Tradition von Songs wie „Evil in a Closet“ fort.

Dass In Flames eine einflussreiche Band sind ist so klar wie Wodka. Und auch dieses Album wird die Schar der Bewunderer weiter anwachsen lassen. In Flames zeigen mit „Come Clarity“ auf beeindruckende Art und Weise wie Metal im Jahr 2006 zu klingen hat. Dieses Album setzt einmal mehr Maßstäbe und sollte auch den letzten Zweifler davon überzeugen, dass In Flames zu den wichtigsten Bands dieser Tage im harten Sektor zu zählen sind. Aber diese Klarheit sollten den meisten schon vor längerer Zeit gekommen sein.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 30.01.2006