In Extremo „Mein rasend Herz“- Plattenkritik / VÖ 30.05.2005

Mein rasend Herz“ basiert auf einem Gedicht, dass In Extremo Sänger Micha a.k.a „Das Letzte Einhorn“ zum Geburtstag geschenkt bekam. Daraus hat die Band dann nicht nur einen Song gemacht, sondern auch dem neuen Album selbigen Namen verpasst.

Wie auf den vergangenen sieben Alben haben In Extremo wieder allerlei mittelalterliche Instrumente im Gepäck, aber auch einige gänzlich neue Einflüsse finden sich auf dem neuen Album wie zum Beispiel fernöstliche Klänge, wie sie im Stück „Singapur“ verwendet wurden. Dabei geben sich weder die Musiker noch Sänger Micha irgendwelche Blöße und so weiß jede der 12 Kompositionen auf seine eigenen, in sich stets stimmige Art zu begeistern. Die herrlich rauen Vocals tun ihr übriges um nicht nur Fans in Verzückung zu versetzen. Wo wir gerade beim Gesang sind: Für „Horizont“, die zweite Singleauskopplung haben sich In Extremo die Unterstützung von Die Happy Sängerin Marta gesichert, die schon bei der Letzten Instanz („Kalter Glanz“, „Gewissen“) und Apocalyptica („Wie Weit“) bewiesen hat dass ihre Stimme auch bei deutschen Texte nichts von ihrer Ausdrucksstärke einbüßt.

Wie gewohnt begrenzen In Extremo sich nicht auf deutsche Texte, sondern sind immer auf der Suche nach altertümlichen und auch längst vergessenen Sprachen um ihrer Musik neue Nuancen zu verleihen, auf „Mein rasend Herz“ etwa in Form von „Tannhuser“ oder „Poc Vecem“. Diese Tatsache und die Fähigkeit Hymnen wie die aktuelle Single „Nur ihr Allein“ oder den grandiosen Brecher „Raue See“ zu komponieren macht diese Sieben Musiker zu dem, was sie auch nach diesem Album immer noch deutlich sind: Die Referenzklasse in Sachen Mittelalter-Rock.

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 17.06.2005