Impaled Nazarene „Manifest“ / VÖ 26.10.2007

Juhu, Antifanten und sonstige Panikmacher aufgepasst: Impaled Nazarene sind wieder da. Losgelöst und vollkommen unbeeindruckt jeglichen Gegenwindes haben sich die Finnen ins Studio verschanzt und ein neues Album zusammen getrümmert. Deren explosiver Metal, der irgendwo zwischen Black Metal, Extreme Metal mit geringfügigen Punkeinflüssen hin und her pendelt, ballert dem Hörer auch auf „Manifest“ die Ohren weg.

Und genau dies gelingt den Herren auf „Manifest“ etwas besser als auf den Vorgängerwerken. Woran dies nun liegen mag, weiß ich gar nicht so genau, denn die grundsätzlichen musikalischen Zutaten ändern sich bei Impaled Nazarene schon seit längerem nicht wirklich. Wir haben es hier mit einer Band zu tun, die ihren Stil wohl gefunden hat und diesen nahezu perfekt zelebriert. „Mushroom Truth“ initialisiert eine Blastbeatorgie erster Güte – der Song ist auf 3:39 zusammenkomprimierter purer  Hass. „You Don´t Rock Hard“ betont dann die eher spaßige Seite der Finnen. Der Begriff „Partymusik“ würde wohl etwas zu weit führen, aber die punkige Schlagseite verpasst dem Lied eine interessante Note. Ich zähle diesen Song nun nicht unbedingt zu meinen Favoriten, aber er beweist, dass Impaled Nazarene trotz abgeschlossener Stilfindung immer noch recht flexibel agieren können.  Sehr interessant finde ich in diesem Zusammenhang den letzten Song „Dead Return“.  Irgendwie doomig und zähflüssig entfaltet dieses Songmonster einen fiesen Ohrwurmcharakter. „When Violcene Commands The Day“ schlägt wieder rum in die entgegengesetzte Kerbe. Grundsätzlich orientiert sich dieses Lied eher an „Mushroom Truth“, aber diese fiesen ruhigen Grooveparts bauen einen mächtigen Kontrast auf und lassen dieses Lied jedes Mal in einer Art Blastorgie explodieren. Geringfügige punkigere Elemente sorgen hier für eine Abwechslung, lockern das harte Fundament etwas auf. Dieser Song scheint die „Impaled Nazarene-All-In-One“ Wundertüte zu sein. Sehr gelungenes Lied soweit.

Und was lernen wir nun daraus? Impaled Nazarene trotzen mindestens jedem Widerstand; es scheint in der Tat vielmehr so zu sein, dass der heftige Gegenwind – vor allem aus Deutschland – die Band immer weiter erstarken lässt. Jene „Kritiker“ haben damit wohl eher das Gegenteil erreicht: Impaled Nazarene sind nicht zerstört, sie sind stärker denn je und zeigen ihren ärgsten „Feinden“ vor allem eines: Den Stinkefinger. Saugutes Album, bei Gelegenheit unbedingt antesten!

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 07.12.2007