Immolation – „Shadows in the Light“ / VÖ 10.05.2007

 

 

Immolation sind ein echtes US-Death-Metal-Urgestein. In den fast 20 Jahren ihres Bestehens haben sie sieben Longplayer sowie einige Demos, DVDs und EPs auf den Markt gebracht. In dieser langen Zeit ist es ihnen jedoch nie gelungen, bis in die erste Liga der Todesmetall-Schaffenden aufzusteigen. Und ich vermute, dass sich dieser Umstand auch mit der neuen Scheibe „Shadows in the Light“ nicht ändern wird.

 

Dass dem so ist liegt auf keinen Fall daran, dass die vier Jungs aus New York schlechte Musiker wären. Ganz bestimmt nicht. Der etwas an Morbid Angel erinnernde, sehr düstere Death Metal ist technisch auf dem höchsten Stand. Die Gitarristen Bill Taylor und Bob Vigna überbieten sich geradezu gegenseitig in Sachen Riffgewitter und flinken Solo-Läufen. Und Drummer Steve Shalaty ist mit allen Blastspeed-Wassern gewaschen. Auch gelingt es der Band, über die 40-minütige Distanz eine sehr finstere, bösartige Atmosphäre zu schaffen (nicht zuletzt durch die Growls von Fronthühne Ross Dolan, die klingen, als kämen sie direkt aus der Gruft). Das Manko des Albums liegt darin begründet, dass sich keiner der zehn Songs so richtig in meinen Gehörgängen festsetzen will. Auch nach dem 10. Durchlauf habe ich keinen Song mit echtem Wiedererkennungswert gefunden. Das mag dem Death-Metal-Frickel-Spezialisten egal sein, der sich an vertrackten Songstrukturen und Gitarrenakrobatik nicht satt hören kann. Auch kann man dem Album als Gesamtkunstwerk gesehen eine gewisse Wirkung nicht absprechen. Doch um über den Status von Untergrund-Helden hinaus zu kommen, müsste die Band ihre Musik einfach etwas songdienlicher arrangieren. Ich für meinen Teil höre mir jetzt jedenfalls lieber noch einmal die neue Evocation an...

 

Alexander Dontscheff - www.sounds2move.de / 18.05.2007