Illuminandi "The Beginning" - Plattenkritik / VÖ 13.09.2005

Quizfrage: Wann im laufe einer Karriere darf eine Band ein Best of. auf den Markt schmeißen?
Antwort: Im Falle von Illuminandi, schon als erste reguläre Veröffentlichung!

Ja, ihr habt richtig gelesen und nein, der werte Schreiberling spinnt sich da nicht was zusammen. Illuminandi präsentieren mit ihrer ersten CD tatsächlich eine Art von Best of. auf dem die beiden bisher veröffentlichen Demos und das Live Album der Gruppe untergebracht ist. Und somit wären wir bei der berechtigten Frage angekommen: "How the Fuck are Illuminandi?".
Tja, so sollt ihr nun erfahren dass es sich bei dieser Band um eine Polnische Gruppe handelt, die sich ganz und gar der Christlichen Metal Szene verschrieben hat. Musikalisch wird dabei die Schublade des Gothic Rocks geöffnet, wobei Instrumental kräftig auf die mithilfe eines Cellos und einer Violine zurückgegriffen wird. Ansonsten wird der übliche Standart zum Besten gegeben, den man so auch von nichtchristlichen Gothic Bands her gewohnt ist. Will heißen, dass die Melodien düster und schwermütig daherkommen, die Gitarrensaiten schön rockig gezupft werden und sich der raue männliche Gesang sporadisch mit einem weiblichen Gegenpart duelliert. Dabei beweisen Illuminandi anfangs durchaus ein Händchen für solide Songs, wobei aber im gesamten kein wirklich überragendes Songmaterial aufgefahren wird. Vielmehr muss man "The Beginning" im unteren Mittelfeld des Genres einordnen, was vor allem auf den uneinheitlichen Gesamteindruck zurückzuführen ist. So wird die CD mit drei Songs vom 2. Demo eröffnet, bevor im Mittelteil ins Livealbum hinübergewechselt wird und am Schluss, vier Songs vom 1. Demo die CD ausklingen lassen. Und hier liegt auch der größte Kritikpunkt begraben, denn Produktionstechnisch könnten die einzelnen Segmente nicht unterschiedlicher ausfallen. Denn sind die Songs von der 2. Demo noch sehr hörbar, so bewegen sich die Stücke vom 1. Demo auf besserem Proberaumniveau und die Liveaufnahmen erreichen Gerademahl Bootleg Qualität. Im Allgemeinen sei die Frage erlaubt, wer auf die Hirnrissige Idee gekommen ist im Mittelteil die Liveaufnahmen einzufügen. Nicht nur dass so das Album extrem zerrissen wirkt, auch wird man so nochmals mit den drei eröffneten Songs konfrontiert, die zwar durch das nicht schlechter, aber auch nicht besser werden. Es wäre sicherlich besser gewesen, die Liveaufnahmen am Schluss des Albums zu platzieren und sie sozusagen als Bonus beizufügen. Aber auch die Aufnahmen des 1. Demos sind im Grunde eher unnötig und es wäre sicherlich klüger gewesen, zu den Songs von der 2. Demo noch zusätzlich ein paar neue Stücke aufzunehmen. So bleibt ein Album übrig, das ganz solide Anfängt, im Mittelteil schwer abfällt und am Schluss einfach nur noch enttäuscht.

Tja, was soll ich noch großartig sagen? Außer das "The Beginning" eines jener Alben ist, das man im Grunde nicht braucht und das man schnellstmöglich wieder vergessen kann. Illuminandi haben sich mit diesem Werk keine gefallen getan und ich persönlich werde die Laufbahn der Polen in Zukunft 100 % nicht weiterverfolgen. Denn es gibt definitiv besser Gruppen in diesem Genre als Illuminandi.

Nando Rohner – www.sounds2move.de/ / 14.12.2005