Illnath "Second Skin Of Harlequin" / VÖ 27.04.2007

Als Hamlet, Prinz von Dänemark, einst sagte; "etwas ist faul im Staate Dänemark", da meinte er damit sicherlich nicht die melodischen Black Metal Klänge von Illnath. Denn die Band bringt mit ihrem Zweitwerk "Second Skin Of Harlequin" doch tatsächlich so was ähnliches wie frischen Wind in das doch leicht festgefahrene Genre des Melodic Black Metals.

Für die ollen Japaner ist "Second Skin Of Harlequin" schon so was wie ein alter Hut, da das Album dort schon seit August letzten Jahres zu haben ist. Und die Japaner werden mir somit wohl auch recht geben wenn ich nun sage, dass "Second Skin Of Harlequin" ein absolut starkes Album ist. Dies liegt vor allem daran, dass Illnath zwar melodischen Black Metal spielen, sich aber gleichzeitig nicht in das enge Korsett dieses Genres zwängen lassen. Vielmehr wagen die Dänen immer wieder einen erfrischenden Blick über den Tellerrand hinaus, um dort sowohl traditionellen Heavy Metal wie auch Death Metal für ihre Musik zu entdecken. Und so bewegt sich die zu hörende Musik irgendwo in der Schnittmenge zwischen Cradle of Filth, Children of Bodom und Gamma Ray, was sich auf dem Papier zwar merkwürdig anhören mag, sich aber in Wirklichkeit als extrem kurzweiliger Musikmischmasch herausstellt. So entpuppt sich das gesamte Album als eine wahre Wundertüte, überrascht ein Song wie z.B. "Virgin Soil" mit einem variablen Wechselspiel zwischen groovenden und rasenden Passagen, während sich bei "Clockwork of Time" schwarzmetallische Momente mit Gitarrensolos und flinken Keyboardmelodien paaren. Dabei beweisen Illnath ein sicheres Gespür dafür, dass trotz der gebotenen Stilvielfalt nie der rote Faden verloren geht und die Kompositionen nicht überladen oder gar verfahren wirken, sondern vielmehr einen in sich geschlossenen und vor allem wohlüberlegten Eindruck hinterlassen.

"Second Skin Of Harlequin" ist ein erfrischend originelles Album, das über die gesamte Laufzeit bestens zu unterhalten vermag. Von meiner Seite her gibt es daher eine klare Reinhörempfehlung, da dieses Album dem geneigten und toleranten Genrefan durchaus gefallen könnte.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 01.05.2007