Illectronic Rock "Angel Suicide" / VÖ 08.02.2008

Das erste was mir auffiel als ich die Biographie von Illectronic Rock durchgelesen habe war, dass die Band in ihrem Gründungsjahr 2005 unter anderem ein Marketingkonzept und eine Imagegestaltung erstellt hat, um ja nichts dem Zufall zu überlassen. Und jene berechnende Vorgehensweise ist dem nun vorliegenden Erstlingswerk "Angel Suicide" an allen Ecken und Enden auch anzuhören, was sowohl positiv wie auch negativ aufzufassen ist.

Grundsätzlich sollte man es einer Band nicht vorwerfen, wenn der gespielte Sound eindeutig von einem kommerziellen Denken beeinflusst ist. Denn es ist im Grunde durchwegs nachvollziehbar, dass eine Band mit ihrer Musik auch Geld verdienen möchte, was wiederum nur dann gelingt, wenn man den Nerv der breiten Masse trifft. Und Illectronic Rock treffen diesen Nerv mehr als nur gekonnt, da "Angel Suicide" sowohl produktionstechnisch wie auch in Sachen Ohrwurmqualitäten keine Wünsche offen lässt. Schon der erste Song "Fear Inside" frisst sich einem regelrecht in die Gehörgänge, nur um dort Platz für die noch folgenden Ohrenschmeichler zu machen, die unter anderem auf solch klangvolle Namen wie "Beetween Heaven and Here", "Heart and Bonebreaker" oder auch "K.I.D.S." hören. Dabei achten Illectronic Rock immer peinlichst genau darauf, dass der zu hörende Industrial / Goth-Rock nie zu hart, aber auch nie zu zart ausfällt, sondern sich immer schön auf einem allgemeinverträglichen Härtegrad bewegt. Ob man diese gezielte Anbiederung an eine etwaige kommerzielle Verwertung nun gutheißen mag oder nicht, das muss an dieser Stelle jeder für sich selber entscheiden. Objektiv betrachtet handelt es sich bei "Angel Suicide" jedoch um ein durchaus gelungenes Album, das zumindest mich sehr kurzweilig, wenn auch nicht nachhaltig begeisternd unterhalten hat.

Wer was leckeres für zwischendurch sucht, der sollte vielleicht mal "Angel Suicide" abchecken. Denn dieser Album eignet sich sehr gut zum mitsummen und mitwippen, ohne dass man dabei großartig beansprucht wird. In diesem Sinne: Solide Kost, nicht mehr und nicht weniger.

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 20.01.2008