Ill Nino „One Nation Underground“ / VÖ 26.09.2005

Zugegeben, die Idee lateinamerikanische Einflüsse mit harten Riffs zu verbinden ist nicht ganz neu, haben doch beispielsweise Soulfly schon vor längerem begonnen sich ausgiebig typischer südamerikanischer Elemente zu bedienen. Dennoch haben Ill Nino mit ihren bisherigen beiden Alben ihre Nische gefunden – und versuchen jetzt mit dem dritten Album die musikalischen Grenzen hinter sich zu lassen.

Mit Erfolg. Die bekannten Markenzeichen wie Tribal-Percussions und spanische Textpassagen wurden natürlich beibehalten aber dennoch beweisen Ill Nino einmal mehr dass sie in erster Linie eine Metal Band sind. Und zwar eine, die nicht nur ein Gespür für griffige Hooklines und einen catchy Groove hat, sondern auch mit flottem Riffing die Fans in ihren Bann zu ziehen vermag. Auch an Abwechslung mangelt es „One Nation Underground“ in keinster Weise. Jeder Song hat seine eigene Identität, egal ob es mal Death-lastig („This is War“) wird, die Band einen Ausflug in New Metal Gefilde wage („What you Deserve“) oder gar balladeske Wege einschlägt („My Pleasant Torture“) - das Ergebnis ist stets stimmig. Sänger Cristian Machado, Schlagzeuger Dave Chavarri (Ex-Pro Pain) und ihre Kollegen haben ein Album randvoll mit Hits abgeliefert auf dem man auch unter größter Anstrengung keinen Ausfall finden wird. Dass mit Jamey Jasta (Hatebreed) sogar ein namhafter Gastsänger für „Turns to Grey“ gewonnen werden konnte macht dieses Album dabei nur interessanter. Groß!

Markus Rutten – www.sounds2move.de / 19.09.2005