Ihsahn „After“ / VO 22.01.2010

Über Vegard Sverre Tveitan, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Ihsahn, braucht man wohl keine großen Worte zu verlieren. Als Frontmann des Black Metal Monsters Emperor gehört er wohl zu den wichtigsten Vertretern der aktuellen Metal-Szene. Doch auch als Solo-Künstler kann der werte Herr überzeugen, was er mit seinem dritten Solo-Album „After“ abermals beeindruckend unter Beweis stellt.

„After“ ist eines jener Alben, welche alles andere als leicht zu erfassen ist. Sich weder kreativ noch musikalisch in irgendeiner Form einzuschränken, tobt sich Ihsahn auf „After“ vollkommen aus, jeder Song offenbart hierbei eine gänzlich neue Facette des Mannes hinter der Musik. So beginnt der unberechenbare Song-Reigen mit dem progressiv verspielten, aber dennoch sehr eingängigen „The Barren Lands“, nur um danach mit „A Grave Inversed“ in die keifenden Untiefen des Black Metals abzutauchen, wo überraschenderweise auch psychedelische Saxophone-Klänge erklingen. Mit dem darauf folgenden Titeltrack wird dann abermals eine Kurskorrektur vorgenommen, entpuppt sich der Song doch als sehr gefällig und den Ohren schmeichelnd. Apropos den Ohren schmeicheln: Dies trifft auch auf „Undercurrent“, den fünften Songs des Album zu, der nach dem abermals harschen „Frozen Lakes On Mars“, den Zuschauer auf eine 10-minütige, progressiv angehauchte Klangreise mitnimmt. Jeder der insgesamt 8 Songs bildet für sich genommen ein kleines musikalisches Kunstwerk, wobei sich im gesamten ein beeindruckendes Monument ergibt, dem man sich als aufgeschlossener Hörer nur schwer entziehen kann. 

Nando Rohner – www.sounds2move.de / 30.01.2010