Iced Earth “The Crucible Of Man - Something Wicked Part II” / VÖ 05.09.2008

Ich gehörte nie zu den großen Iced Earth Fans,  jedoch ist mir dieses Line Up-Hickhack am Gesangsposten auch nicht verborgen geblieben. Nachdem Tim „Ripper“ Owens nun auch hier seine Koffer packen musste und Matt Barlow wieder an alter Wirkungsstätte aktiv ist, wollen wir nun lieber nach vorn schauen und feststellen, was „The Crucible Of Man – Something Wicked Part II“ auf dem Kasten hat…

Mein Gesamteindruck ist dabei sehr positiv.  Geboten wird ca. eine Stunde Iced Earth, die sehr bombastisch und symphonisch musizieren, dabei aber das schwermetallische Fundament und die knackigen Riffs dennoch nicht vermissen lassen. Natürlich ist dieses Album nicht mehr mit den „alten“ Iced Earth vergleichbar, aber dennoch nötigt mir dieses Werk hohen Respekt ab. „Behold The Wicked Child“ wäre so ein moderneres Iced Earth Stück, welches mit orientalisch anmutenden Female Vocals mächtig Eindruck macht. „The Revealing“ erzeugt mit treibender Doublebass mächtig viel Druck. Ein simpler, sehr eingängiger Song, der gegen Ende hin deutlich an Fahrt verliert und in einem schleppenden Part mündet. Dabei überschreitet er nicht einmal die 3-Minuten Marke. „A Gift Or A Curse“ startet geradezu balladesk, bevor die Rhythmusfraktion mehr Kontrolle und Macht bekommt. Akustikgitarren bekämpfen sich hierbei mit typischen Iced Earth Riffs und erzeugen Kontraste. Mein Favorit ist „I Walk Alone“, ein recht schwermetallisches Monster mit obermächtigem Refrain. Geht sofort und markant ins Ohr, animiert zum Bangen und Mitgehen. Das Solo ist ebenfalls erwähnenswert. Ganz große Kunst. „Divide And Devour“ ist eine Mischung aus Vorschlaghammer mit einem episch mächtigen Refrain.

Iced Earth präsentieren sich meiner Meinung nach auf „The Crucible Of Man – Something Wicked Part II“ in Hochform. Ich kann mir schon vorstellen, dass dieses Album so manchem Fan übel vor dem Kopf stoßen wird. Diese Geschichte hinterlässt ebenfalls einen recht schalen Beigeschmack, aber dennoch ist das neue Album einfach nur empfehlenswert.

Christian Stiewe – www.sounds2move.de / 06.09.2008