Iced Earth „Dystopia“ / VÖ 14.10.2011


 

 

Iced Earth sind ja nun eine beständige Größe im Metal-Business. Mastermind Jon Schaffer hat Sänger Matt Barlow zwar schon zum 2. Mal verloren, aber Stu Block – einigen sicher von Into Eternity ein Begriff – tut nun nicht so viel, um sich stimmlich vom Vorgänger abzusetzen. Oder darf er es auch gar nicht?

Fakt ist nämlich, dass Iced Earth ihren Stil auch auf „Dystopia“ relativ solide herunterzocken, ohne dabei in irgendeiner Form positiv wie negativ überraschen zu können. Natürlich bieten Songs wie der Opener „Dystopia“ irgendwo typische Iced Earth-Kost, aber andererseits durfte man diese typische Iced Earth Kost auch zur Genüge auf vergangenen Alben bewundern. Das recht schroffe aber nicht übermäßig kantige Riffing, die simplen Songstrukturen und das treibende Drumming – alles wieder mit von der Partie. Mit „Anguish of Youth“ darf die übliche Ballade auch nicht fehlen. Dieses Stück wirkt solide, vielleicht auch etwas zu routiniert heruntergespielt, so dass Emotionen leider auf der Strecke bleiben. „Dark City“ bietet Halford-artige Screams zu Painkiller Zeiten (nicht nur ausschließlich bei diesem Song), ansonsten dümpelt das Stück im Midtempo vor sich hin ohne Akzente zu setzen. Bei „Equilibrium“ zeigen sich Iced Earth spielfreudiger und aggressiver, irgendwie lebendiger; „Tragedy and Triumph“ kann dann auch als Rausschmeißer halbwegs überzeugen.

Eine Offenbarung ist „Dystopia“ keinesfalls. Mir fehlen neue Ideen, alleine der Wechsel am Mikrofon hätte genug Möglichkeiten für frischen Wind ermöglicht. Iced Earth bedienen sich massiv bei ihrer eigenen Vergangenheit und schaffen es leider nur, ein ziemlich durchschnittliches Album zu schreiben. Wer´s braucht…

 

Christian Stiewewww.sounds2move.de